Original Ostermann: Kampf gegen Einsamkeit

Original Ostermann: Kampf gegen Einsamkeit

Wenn ich mit meinem Kumpel mit dem Mountainbike unterwegs bin, fahren wir immer von Tübingen nach Sonnenbühl und über Reutlingen wieder nach Hause. Am Ende belohnen wir uns dann meist mit einem Gyros-Pita.

14.02.2025

Kampf gegen Einsamkeit

Wenn ich mit meinem Kumpel mit dem Mountainbike unterwegs bin, fahren wir immer von Tübingen nach Sonnenbühl und über Reutlingen wieder nach Hause. Am Ende belohnen wir uns dann meist mit einem Gyros-Pita.

Beim letzten Mal stand plötzlich ein Mann neben uns und begrüßte uns mit einem traurigen „Hallo“. Wir grüßten freundlich zurück und merkten schnell, dass er schon einiges an Alkohol getrunken hatte. Wir baten ihn, sich zu uns zu setzen. Der Mann erzählte uns, dass das Leben nur mit Alkohol erträglich sei, weil er einfach nur einsam sei. Er sei 64 Jahre alt, habe niemanden, treffe keine Freunde, habe keine Familie mehr.

Wir haben versucht, ihn aufzumuntern und ihm Anlaufstellen zu nennen, in denen man gesagt bekommt, wo es zum Beispiel Kontaktmöglichkeiten oder Veranstaltungen gibt, die für ihn ein Lichtblick sein könnten. Er war sehr dankbar, wir allerdings sehr traurig. Wie schlimm muss die Einsamkeit sein, dass man jeden Tag versucht, seinen Kummer zu ertränken? Lasst uns bitte in Zukunft aufmerksam sein und auch bei uns in der Nachbarschaft darauf achten, wem es eventuell genauso geht!

Manchmal reicht nur ein Gespräch oder ein kurzes „Schön, Sie zu sehen“. Aber lasst uns dafür sorgen, dass sich niemand alleine fühlen muss. Lasst uns mit offenen Augen, Armen und Herzen durch Baden-Württemberg gehen. Möge jeder spüren, dass er gesehen, gehört und geliebt wird, denn niemand hat es verdient, allein durchs Leben zu gehen!

Euer Ostermann