Die Narren übernehmen das Regiment!

Die „fünfte Jahreszeit“ beginnt: Am 11. November um genau 11:11 Uhr erheben sich die Narren aus allen Ecken des Landes und übernehmen die Macht. Während andere am Vormittag noch halbwegs nüchtern in der Kaffeepause sitzen, verkleiden sich die Schwaben und Badener, um fröhlich und ausgelassen das zu tun, was sie das ganze Jahr über nicht tun dürfen: sich völlig daneben benehmen.

Wenn man in Deutschland vom 11.11. spricht, denken viele sofort an Köln und seine Jecken. Doch hier bei uns geht es nicht um Kölsch, sondern um richtige Tradition. Hier wird die „Fasnet“ mit Herzblut zelebriert! Schon seit Wochen arbeiten die Narren mit Hingabe an ihren Masken und Kostümen, denn nur mit Häs kann man sich gebührend in die Schar der Hästräger einreihen.

Wenn jemand an diesem Tag lauthals „Narri-Narro!“ ruft, dann will er damit sagen: „Heute sind wir laut, bunt und fröhlich, aber wehe, das hält länger als die Fasnetszeit!“ Die Narrenzeit ist nämlich genau terminiert und endet exakt am Aschermittwoch. Wehe dem, der danach noch in seinem Häs herumläuft! Traditionell geht es auch bei den Umzügen zu. In Rottenburg etwa marschiert der „Narrenbaum“ und in Rottweil ziehen die „Federhannes“ mit ihren prächtigen Häs durch die Gassen.

Während anderswo der Karneval einfach nur eine riesige Party ist, hat die schwäbische Fasnet immer einen tiefgründigen Unterton. Es geht nicht nur ums Feiern, es geht darum, den Alltag, die Politik und die Autoritäten ordentlich aufs Korn zu nehmen. Apropos Korn: eine schöne Fasnet wünsche ich euch,

Euer Osternarr… äh-
Ostermann