Original Ostermann: Die Weihnachtsgans und ich
Weihnachten ist vorbei und meine Lieblingsjeans, die am 23. Dezember noch perfekt passte, gibt mir jetzt nonverbal zu verstehen: „Da geht nix mehr!“
Die Weihnachtsgans und ich
Weihnachten ist vorbei und meine Lieblingsjeans, die am 23. Dezember noch perfekt passte, gibt mir jetzt nonverbal zu verstehen: „Da geht nix mehr!“
Dabei fing alles so unschuldig an:
„Dieses Jahr machen wir’s ganz bescheiden“, hatte Tante Helga beim Familienchat im November verkündet. „Nur ein bisschen Raclette und einen kleinen Nachtisch.“ Ein kleiner Nachtisch bei Helga? Das ist ein Oxymoron. Die Frau backt Torten, die größer sind als mein Kühlschrank. Natürlich standen am Ende nicht nur Raclette-Zutaten für eine Kleinstadt auf dem Tisch, sondern auch ihre legendäre Schichttorte, eine Mousse au Chocolat und ein paar Kilo Plätzchen. Und dann die Gans! Jedes Jahr denke ich: Vielleicht ist sie dieses Mal weniger mächtig. Vielleicht hat jemand die Butter vergessen. Aber nein. Ich sehe sie, wie sie goldbraun auf dem Tisch thront, und weiß: Sie ist gekommen, um zu bleiben – genau wie die Kalorien.
Nun ist es vorbei und die große Abrechnung beginnt. Im Bad steht die Waage, die mich höhnisch anblickt. Sie weiß, dass ich komme. Und sie weiß, dass ich nichts Gutes mitbringe. Natürlich nehme ich mir vor, ab Januar alles zu ändern: weniger Zucker, mehr Sport, vielleicht eine Diät. Doch mal ehrlich: Wir alle wissen, dass spätestens im Februar der nächste Kuchen von Tante Helga auf dem Tisch steht – und ich nicht „nein“ sagen werde.
Weihnachten, du herrliches Fest der Völlerei und Familie! Ich liebe dich! Und gleichzeitig hasse ich dich ein bisschen. Aber keine Sorge – nächstes Jahr komme ich wieder.
Dann mit einer größeren Hose.
Dein Ostermann