Ein Relikt aus vergangener Zeit

Erinnert ihr euch noch an dieses kleine Stück Papier, das mehr als nur ein Bild und ein paar Worte transportiert? Es trägt eine Botschaft von fernen Orten und von Menschen, die sich an uns erinnern, während sie die Welt erkunden. Postkarten versetzen uns zurück in eine Zeit, in der das Wort „Post“ noch eine Bedeutung hatte, die über Rechnungen und Werbung hinausging. Heute ist das Senden einer Postkarte fast so selten wie ein Lottogewinn.

Aber warum sind Postkarten so selten geworden? Vielleicht liegt es an der Geschwindigkeit und Bequemlichkeit der digitalen Kommunikation. Warum sich die Mühe machen, eine Karte zu kaufen, einen Stift zu finden, eine Adresse zu recherchieren und dann zur Post zu gehen, um eine Briefmarke zu kaufen? Das klingt fast so, als würde man sich bewusst dafür entscheiden, das Leben schwieriger zu machen. In der Zeit, die man dafür braucht, könnte man eine Instagram-Story posten, ein Selfie schicken und einen Blog über den Urlaub starten – und das alles von der Liege am Strand aus.

Doch gerade, weil Postkarten so selten geworden sind, sind sie so besonders! Wenn wir eine bekommen, ist es wie ein kleines Wunder. Stellt euch vor, ihr öffnet den Briefkasten, erwartet die übliche Ladung Rechnungen und Werbung, und da ist sie! Mit einer schönen Landschaft darauf, einem humorvollen oder herzerwärmenden Spruch und vielleicht sogar ein paar Sandkörnern, die sich in den Ecken festgesetzt haben. Und dann diese Handschrift! Schwer zu entziffern, aber sie gehört jemandem, der sich die Zeit genommen hat, uns eine Freude zu machen. Das ist echte, handgemachte, analoge Zuneigung. Schreibt doch auch mal wieder eine!

Euer Ostermann