Endlich Herbstferien!

In einer Woche beginnen die Herbstferien. Als Kind habe ich sie geliebt, aber als Erwachsener sieht das schon ganz anders aus. Mit den Kindern zu Hause sitzen, draußen ist alles kalt und nass – das fühlt sich an wie ein extrem langer Sonntagnachmittag, den man im Wartezimmer einer Zahnarztpraxis verbringt. Aber dann kommt die rettende Idee und ich rufe laut: „Wollen wir Kastanienmännchen basteln?"

Und da ist es wieder: das Strahlen in ihren Augen, das nur Kinder haben, wenn sie spüren, dass sie gleich Kleber überall hin schmieren dürfen, außer dorthin, wo er hingehört. Natürlich endet die Bastelaktion im Chaos. Kastanien kleben an T-Shirts, Blätter hängen im Hundepelz, und ich habe Glitzer in der Nase. Aber es war die Mühe wert, denn für einen kurzen Moment waren alle beschäftigt.

Und dann gibt es da noch das alljährliche Highlight: den Familienausflug. „Wir fahren in den Wald!“, rufe ich begeistert. Denn nichts ist besser, als bei zehn Grad Außentemperatur und Nieselregen durch matschige Blätter zu stapfen, während die Kinder „Mir ist kalt!“ schreien und der Hund sich überlegt, wie viele Blätter er wohl in unser Auto schleppen kann. Aber wir machen es trotzdem, denn irgendwie gehört es zum Herbst dazu, dass man sich draußen fast erkältet und es dann trotzdem „frische Luft“ nennt.

Am Ende der Ferien sitzen wir alle auf der Couch, umgeben von Blättern, Kastanien und dem Gefühl, dass es trotz aller Anstrengungen irgendwie doch schön war. Herbstferien eben. Man kann sie nicht ganz ernst nehmen, aber genau das macht sie so charmant!

Euer Ostermann