Kindheit ist heute anders!

Ich erinnere mich noch gut an die Zeit zurück, als ich zwölf Jahre alt war. Ich kam mittags von der Schule nach Hause, habe gegessen, meine Hausaufgaben gemacht und war spätestens um 15 Uhr mit meinen Freunden im Wald oder auf dem Bolzplatz. Wir hatten dreckige Hosen, Schürfwunden und waren einfach glücklich.

Heute sieht das etwas anders aus. Die Kinder haben dreimal die Woche nachmittags Schule und kommen deshalb erst gegen 16 Uhr heim. Dann haben sie trotz des langen Schultags sogar noch Hausaufgaben auf, müssen sich aber beeilen, weil die Musikschule oder der Verein wartet. Oder sie müssen noch für die nächste Klassenarbeit lernen. Früher war meistens die Mama zuhause, wenn die Kinder von der Schule kamen, weil es gereicht hat, wenn nur ein Elternteil arbeitet. Heute ist das bei den Lebenshaltungskosten gar nicht mehr möglich. Das bedeutet für die Kids und auch für uns Eltern oft Stress. Die Kinder pauken, wir arbeiten – und gelegentlich müssen wir auch noch gemeinsam lernen. Da kracht es dann oft in den Familien. Die Zeit, die wir mit den Kindern haben, verbringen wir oft mit Schulkram.

An was erinnern sich unsere Kinder später mal? Wo ist die Zeit mit der Familie? Wann habe ich Zeit für meine Freunde?

Ich finde, Eltern sollten mehr Unterstützung bekommen, um mehr Zeit für ihre Kinder zu haben. Und unsere Kinder müssten mehr Zeit bekommen, in der sie einfach Kind sein dürfen. Sich die Knie aufschürfen und sich mal ordentlich einsauen.

Euer Ostermann