Warum die Erdbeere keine Beere ist - 5 Fakten über Beeren
Warum die Erdbeere keine Beere ist - 5 Fakten über Beeren
Habt Ihr gewusst, dass Erdbeeren eigentlich keine Beeren sind, Bananen jedoch schon? Dass Himbeeren Steinfrüchte sind (ja, wie Pfirsiche auch!) und Gemüse wie Tomaten oder Kürbisse aus der Familie der Beeren stammen? Wir haben den genauen Überblick, damit Ihr beim nächsten „Klugscheißer-Gespräch“ mitreden und beeindrucken könnt! Es tut uns Leid, wenn wir nun Euer botanisches Bauchgefühl ein wenig verunsichert haben – doch mit diesen fünf Fakten verwechselt Ihr nie wieder Beeren und Nüsse!
Was macht eine Beere zur Beere?
Die botanische Definition der „Beere“ ist im Prinzip schnell erklärt: Beeren sind Früchte, deren Samen innerhalb des Fruchtfleisches der Frucht liegen und deren Frucht aus einem oder mehreren verwachsenen Fruchtblättern verwachsen ist. Insgesamt gibt es drei Teile der Fruchtschichten: Der Innenteil, der die Samen umschließt, der Mittelteil, in der Regel das „fruchtfleischige“ und die Außenhaut, also beispielsweise die Schale. Ist diese besonders hart wie bei der Zucchini oder einem Kürbis beispielsweise, spricht man von einer Panzerbeere. Übrigens: Bei der Nuss sind alle drei Schichten der Fruchtwand verholzt – und genau das unterscheidet sie von den Beeren.
Wie kann ich mir merken, was eine Beere ist und was nicht?
Weder das Aussehen, noch der Geschmack oder die Benamsung sind also ein zuverlässiger Hinweisgeber über die wahre Gattungsbestimmung einer Frucht. Bei den Beeren ist es jedoch relativ einfach: Alles Obst oder Gemüse, welches seine Samen im Innern trägt, hat schon mal gute Chancen, eine Beere zu sein. Ein weiteres Indiz für eine Beere ist besagte Entstehung aus einer oder mehrerer Fruchtblätter, also der Blüten.
Hä? Erfüllen Erdbeeren nicht all diese Voraussetzungen?
Eben nicht! Genau diese beiden Punkte treffen auf die Erdbeere nicht zu. Dir Früchte der Erdbeeren – und das wissen die Wenigsten - entstehen nicht aus verwachsenen Blütenblättern, sondern tatsächlich aus dem sich aufquellenden und wölbenden Blütenboden der Blüte (also das gelbe Blüteninnere quillt auf, wird dabei rot und zur Erdbeerfrucht). Die charakteristischen Körnchen außen auf der Frucht sind also die Samen – welche demnach nicht IN der Frucht sind sondern AN der Frucht, also kein typisches Beeren-Merkmal.
Was sind Erdbeeren, Himbeeren und Brombeeren, wenn sie keine Beeren sind?
Auch wenn es absurd klingen mag, sind Erdbeeren tatsächlich lediglich eine Scheinfrucht und offiziell eine Sammelnussfrucht. Ja, SammelNUSSfrucht. Die kleinen Körnchen sind nämlich dabei die eigentliche Frucht: kleine Nüsschen, umgeben von dem hochgewölbten Blütenboden.
Bei Himbeeren und auch Brombeeren sieht es dabei wieder etwas anders aus: Diese beiden sind keine Beeren, aber auch keine Sammelnussfrucht. Da sie aus vielen winzigen Steinfrüchten bestehen (eine Himbeere bzw. Brombeere besteht aus vielen einzelnen Steinfrucht-Teilen, wie ein Querschnitt zeigt), gehören sie wie Aprikosen oder Kirschen zu den Steinfrüchten. Charakteristisch für Steinfrüchten ist der hölzerne Teil der Fruchtschicht.
Warum heißen einige Früchte Beeren, wenn sie keine sind?
Nach diesem etwas ausführlicherem Spaziergang durch die Biologie stellt sich natürlich die Frage, warum Erdbeeren, Himbeeren und Brombeeren eigentlich so heißen, wenn sie denn gar keine Beeren sind. Die Antwort mag etwas unbeliebt sein, denn: „Das war halt schon immer so!“ Tatsächlich gibt es den Namen vieler Früchte einfach schon deutlich länger, als die botanische Definition, beispielsweise der Beere. Und: Auch wenn sie keine Beeren sind, zählt man traditionell Sorten mit einer gewissen Gemeinsamkeit in den Fruchteigenschaften zum Typ „Beerenobst“.