Sicher und lecker sammeln: 5 schnelle Fakten über Pilze, die Ihr wissen solltet
Herbstzeit ist Pilzzeit! Wer sich in unseren Wäldern in Baden-Württemberg wagt, frische Pilze zu sammeln, sollte dabei ein paar einfache aber wichtige Regeln beachten. Denn obwohl das Sammeln eine spannende Freizeitbeschäftigung ist, können Fehltritte böse Folgen haben – für Euch und die Natur. Hier sind fünf schnelle Fakten, die Euch helfen, sicher und nachhaltig Pilze zu sammeln:
1. Nur sammeln, was Ihr kennt!
Die wichtigste Regel zuerst: Wenn Ihr einen Pilz nicht sicher identifizieren könnt, lasst ihn stehen! Auch wenn ein Pilz in Eurem Bestimmungsbuch nicht eindeutig als essbar beschrieben ist, bleibt vorsichtig. Das Risiko einer Verwechslung ist groß und kann lebensbedrohlich sein. Um Euch abzusichern, gehört ein Bestimmungsbuch bei jedem Pilz-Ausflug ins Gepäck – selbst erfahrene Sammler schlagen dort immer wieder nach. Einsteiger sollten auf Pilz-Apps verzichten, denn diese können trügerisch sein und Eure Gesundheit gefährden.
2. Schont die Natur – Hamstern ist tabu!
Pilze stehen unter Naturschutz. Während einige Arten, wie Steinpilze oder Pfifferlinge, in kleinen Mengen für den Eigenbedarf gesammelt werden dürfen, ist das wilde „Hamstern“ strafbar. Richtet Euch nach der Faustregel: Maximal ein bis zwei Kilo pro Tag und Person. Wer größere Mengen mit nach Hause nimmt, riskiert ein Bußgeld. Achtet darauf, die Pilze behutsam zu sammeln und nur das mitzunehmen, was Ihr wirklich braucht.
3. Frisch ist besser – Alte Pilze im Wald lassen
Auch wenn der Fund verlockend scheint: Alte, von Tieren angefressene oder verdorbene Pilze sollten im Wald bleiben. Sie erfüllen wichtige Aufgaben im Ökosystem und verbreiten ihre Sporen, sodass auch in Zukunft neue Pilze sprießen können. Außerdem schmecken frische Pilze schlichtweg besser und sind leichter zu identifizieren. Besonders junge Pilze solltet Ihr vorsichtig behandeln – bei ihnen ist die Gefahr, essbare mit giftigen Exemplaren zu verwechseln, besonders hoch.
4. Pilze richtig ernten – Drehen statt reißen
Geht beim Sammeln schonend vor: Dreht den Pilz vorsichtig aus dem Boden statt ihn herauszureißen. Damit schützt Ihr das Myzel, das unter der Erde weiterwächst. Bei einigen Arten kann der Stiel entscheidend für die Bestimmung sein. Ein kleines, scharfes Messer gehört ebenfalls zur Grundausstattung, um Pilze sauber abzuschneiden. Wichtig: Pilze, die Ihr nicht sicher bestimmen könnt, sollten komplett mit Stiel entnommen und von einem Experten begutachtet werden.
5. Richtig transportieren – Kein Plastik!
Nach dem Sammeln solltet Ihr die Pilze schon im Wald grob reinigen. Für den Transport verwendet Ihr am besten einen luftdurchlässigen Korb oder eine Stofftasche. Vermeidet Plastikbeutel, da Pilze darin schwitzen und schneller verderben. Achtet darauf, dass die Pilze locker liegen und nicht gequetscht werden – so bleibt Euer Fund länger frisch und lecker.
Abschließend noch ein paar nützliche Tipps:
Haltet Euch an die lokalen Vorschriften, meidet Naturschutzgebiete und haltet Euren Hund an der Leine. Pilze sammeln ist nicht nur eine Freude für den Gaumen, sondern kann auch zur Erholung in der Natur beitragen. Wer sich an die Regeln hält, schont die Umwelt und genießt gleichzeitig das Abenteuer Wald.
Viel Spaß und guten Appetit bei Euren nächsten Pilz-Abenteuern wünscht Euch Euer Hitradioantenne1 Team.