Alzheimer: Die stille Epidemie – Was Ihr wissen müsst, © Shutterstock / David Gyung
 Shutterstock / David Gyung

Alzheimer: Die stille Epidemie – Was Ihr wissen müsst

12.09.2024

Alzheimer, die am weitesten verbreitete Form von Demenz, betrifft Millionen von Menschen weltweit – allein in Deutschland leiden etwa 12 Millionen daran, Tendenz steigend. Doch was genau steckt hinter dieser Krankheit, die das Leben vieler Menschen und ihrer Angehörigen so stark verändert? In diesem Artikel erfahrt Ihr, was Alzheimer wirklich bedeutet, wie man die Krankheit erkennen, behandeln und möglicherweise hinauszögern kann.

Der Ursprung: Wer war Alois Alzheimer?

Der Name „Alzheimer“ geht auf den deutschen Nervenarzt Dr. Alois Alzheimer zurück, der die Krankheit 1907 zum ersten Mal beschrieb. In den Gehirnen verstorbener Patienten entdeckte er sogenannte Beta-Amyloid-Plaques und Tau-Fibrillen, Eiweißablagerungen, die für das Absterben von Nervenzellen verantwortlich sind. Diese Ablagerungen sind bis heute zentrale Marker der Erkrankung.

Wie kommt es zu Alzheimer? Die größten Risikofaktoren

Eines der größten Risikofaktoren für Alzheimer ist das Alter. Mit den Jahren steigt das Risiko, an der Krankheit zu erkranken. Gleichzeitig gilt: Was schlecht für Euer Herz ist, schadet auch dem Gehirn. Daher ist es wichtig, auf Anzeichen von Gefäßerkrankungen zu achten, wie Bluthochdruck, Diabetes oder erhöhte Cholesterinwerte. Auch ungesunde Gewohnheiten wie Rauchen, übermäßiger Alkoholkonsum und Übergewicht tragen zum Risiko bei.

Was kann ich tun? Vorsorge und Prävention

Zwar lässt sich Alzheimer bisher nicht vollständig vermeiden, doch es gibt Möglichkeiten, das Risiko zu senken. Wissenschaftler empfehlen eine ausgewogene Ernährung, regelmäßige körperliche Bewegung, geistige Aktivität und ein lebhaftes soziales Leben. Mit diesen Maßnahmen könnt Ihr Euer Gehirn fit halten und möglicherweise das Auftreten von Alzheimer hinauszögern.

Wichtig: Die Symptome frühzeitig erkennen

Die ersten Anzeichen von Alzheimer sind oft subtile Gedächtnisstörungen. Weitere typische Symptome sind Sprachprobleme, Schwierigkeiten beim Planen und Umsetzen von Aufgaben, sowie eine eingeschränkte Orientierung. Wenn Ihr solche Symptome bei Euch oder einem Angehörigen bemerkt, solltet Ihr unbedingt frühzeitig einen Arzt aufsuchen.

Wie wird Alzheimer diagnostiziert?

Die Diagnose erfolgt in erster Linie durch einen Arzt, der verschiedene Tests zur Überprüfung der geistigen Fähigkeiten durchführt. Bildgebende Verfahren wie eine MRT oder spezielle Tests der Gehirnflüssigkeit (Liquordiagnostik) können die Diagnose untermauern und genauere Einblicke geben.

Behandlung: Wie kann man helfen?

Alzheimer ist eine fortschreitende Krankheit, für die es bisher keine Heilung gibt. Allerdings können Medikamente, sogenannte Antidementiva, den Verlauf der Krankheit verlangsamen. Auch nicht-medikamentöse Ansätze wie Biografiearbeit können die Lebensqualität verbessern und den Alltag für Betroffene und ihre Familien erleichtern.

Wann kommt der Durchbruch? Ein Blick in die Forschung

Weltweit arbeiten Forscher daran, die Ursachen von Alzheimer besser zu verstehen. Ein vielversprechender Ansatz liegt in der Entwicklung von Antikörpern, die schädliche Eiweißablagerungen im Gehirn bekämpfen sollen. Bisher fehlt jedoch der große Durchbruch, der die Erkrankung stoppen könnte.

Aufwendig und belastend: Die Herausforderung der Pflege

Etwa zwei Drittel der Menschen mit Alzheimer werden zu Hause von ihren Angehörigen gepflegt. Dies bedeutet für die Familien oft eine enorme Belastung. Die Betreuung ist sehr aufwendig, da die Krankheit in den fortgeschrittenen Stadien eine vollständige Unterstützung erfordert.

Das Unausweichliche: Wie endet die Krankheit?

Alzheimer führt nicht direkt zum Tod. Oft sind es Begleiterkrankungen wie Lungenentzündungen oder Infektionen, die durch das geschwächte Immunsystem der Betroffenen entstehen und letztlich zum Tod führen. Die fortschreitende Schwächung des Körpers macht den Patienten anfällig für weitere gesundheitliche Probleme.