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Tipps für einen bienenfreundlichen Garten

07.09.2020

Stellt Euch mal vor, wie Euer Alltag ohne Bienen aussehen würde. Da wäre kein Honig auf Eurem Frühstücksbrötchen, kein frisches Obst, keine Marmelade. Viele der Dinge, die morgens auf dem Tisch landen, würden ohne die kleinen Insekten fehlen. Bienensterben ist in letzter Zeit immer wieder ein Thema. Auf der Suche nach Nahrung fliegen Honigbienen oft kilometerweit und tragen so Pollen von einer Blüte zur nächsten, von Blume zu Blume. Den Nektar, der aus den Pflanzen gewonnen wird, verarbeiten die Bienen weiter zu Honig, welcher dem Bienenvolk als Nahrung dient.

So könnt Ihr Bienen schützen

Der bienenfreundliche Garten

Ein "klassischer englischer Rasen" entspricht vielleicht den ästhetischen Ansprüchen von uns Menschen, doch die heimischen Wildbienen, Honigbienen, Hummeln und andere Insekten finden hier weder Nahrung noch Schutz. Wenn Ihr keinen eigenen Garten habt, könnt Ihr den verschiedenen Blumen und Pflanzen auch Platz auf Balkon oder Fensterbank bieten.

Egal ob Sonnenblume und Lavendel auf dem Balkon oder sogar der eigene Obstbaum im Garten - bei der Vielzahl der Sorten fällt die Wahl der richtigen Pflanzen schwer. Generell gilt: Die Mischung macht's. Wildwachsende Pflanzen können mit Gartenkräutern für den Eigenbedarf kombiniert werden. Kapuzinerkresse, Minze, Petersilie oder Schnittlauch im Garten oder auf dem Balkon mögen sowohl Mensch als auch Tier. Wenn diese Pflanzen nur zum Teil abgeerntet werden und der Rest nach Lust und Laune blühen kann, werden diese besonders gerne von Bienen besucht. Ein akkurat gepflegter Garten bietet den Bienen keine Möglichkeit, Nektar zu sammeln. Lasst den Bienen also ruhig die eine oder andere ungepflegte Ecke im Garten, in der heimische Pflanzen und wilde Blumen wachsen und gedeihen können.

Baut eine Bienentränke

Neben ausreichend Nahrung aus Nektar und Pollen der Pflanzen braucht auch die Biene Wasser um zu leben. Besonders im Frühjahr und bei großer Hitze im Sommer benötigen die Bienen einen sicheren Zugang zu Wasser. Eine mit Wasser gefüllte Schale mit Steinen erfüllt schon ihren Zweck. Wichtig ist darauf zu achten, dass ein flacher Zugang zum Wasser gewährleistet wird. Denn Wildbienen, Honigbienen und Hummeln können nicht schwimmen. Der optimale Platz für so eine Bienentränke ist an einem windstillen, warmen und sonnigen Standort.

Kauft Honig aus der Region

Honig, der im Supermarkt verkauft wird, wird oft importiert. Diesem wird häufig auch Honig aus Südamerika beigemischt, welcher teilweise auch Pollen aus gentechnisch manipulierten Pflanzen enthalten kann. Neben einer hohen Belastung für die Umwelt, durch die langen Transportwege nach Deutschland, können auch viele Krankheiten eingeschleppt werden, die für die Bienen und Hummeln gefährlich sind. Wenn Ihr die Bienen also schützen wollt, solltet Ihr Honig aus der Region kaufen. In reiner Bio-Qualität erhalten Ihr den von regionalen Imkern. Der schmeckt nicht nur besser, Ihr könnt Euch auch sicher sein, dass es sich um reinen Bienenhonig handelt. Außerdem unterstützt Ihr mit dem Kauf von regionalen Produkten die Wirtschaft. Regionalem deutschen Honig wird mit Sicherheit nichts hinzugefügt oder entzogen. Denn der Imker um die Ecke hat sich an die Deutsche Honigverordnung zu halten. Die verbietet das Hinzufügen von Stoffen wie Zucker oder Wasser.

Baut ein Insektenhotel

Nicht nur im Sommer können Wildbienen, Honigbienen, Hummeln und andere Bestäuber Unterstützung gebrauchen. Das ganze Jahr über können zum Beispiel Insektenhotels im Garten als Überwinterungs- oder Nisthilfe für die vielen verschiedenen Arten dienen. Im Handel könnt Ihr bereits zahllose Variationen kaufen. Oder Ihr bastelt sie ganz einfach selber. Wichtig dabei ist, dass vollkommen trockene und naturbelassene Materialien verwendet werden, welche keine Spuren von Pestiziden oder Lacken aufweisen. Die sind nämlich tödlich für die Bienen. Schon ein trockener Baumstamm mit verschieden großen Bohrlöchern kann den Insekten als Zuhause und Schutz dienen. Als geeigneter Standort bietet sich ein sonniger, vor Regen geschützter Platz an.

Pestizide vermeiden

Nicht nur in der Landwirtschaft werden Pestizide eingesetzt, auch im Garten greift der eine oder andere oftmals zu chemischen Unkrautvernichtungsmitteln. Pestizide, Herbizide und  Biozide sind nicht nur Gift für Insekten und Vögel, auch für Kinder ist der Kontakt gefährlich. Wenn Ihr diese schützen wollt, solltet Ihr also am besten darauf verzichten.

Bienensterben weltweit

Ohne die Bestäubung durch Bienen oder Hummeln würde ein Großteil der landwirtschaftlichen Nutzpflanzen nicht bestehen. Dabei tragen neben Honigbienen und Wildbienen auch andere Blütenbestäuber wie Fliegen oder Käfer zur Erhaltung der Artenvielfalt bei. Das Bienensterben kann somit auch für uns zum echten Problem werden.

Nicht nur in Deutschland nimmt die Zahl der Insekten ständig ab, das Bienensterben ist ein weltweites Problem. Neben dem Einsatz von Pestiziden und Monokulturen in der Landwirtschaft sowie der Zerstörung von Lebensräumen spielt auch die Luft-und Umweltverschmutzung eine zentrale Rolle.

Bilder: shutterstock (Sue Chillingworth, Tatusya, Diyana Dimitrova, Lightboxx, encierro, Kuttelvaserova Stuchelova)