Warum Antivirenprogramme überbewertet werden
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Warum Antivirenprogramme überbewertet werden

17.03.2022

Deinstalliert Kasperskydas rät das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) und warnt vor der Virenschutzsoftware des russischen Herstellers. Die Begründung: ein Virenschutzhersteller ist immer über eine verschlüsselte und wenig kontrollierbare Art mit einem Rechner verbunden. Ein IT-Unternehmen wie Kaspersky könnte das ausnutzen – freiwillig oder von der russischen Regierung gezwungen. Dadurch können Computersysteme angegriffen oder Daten entwendet werden. Kaspersky streitet das ab. Die USA verdächtigen das Softwareunternehmen schon seit Jahren, Spionage zu ermöglichen – amerikanische Behörden dürfen das Virenschutzprogramm daher seit 2017 nicht mehr verwenden, das gleiche gilt für britische Behörden.

Warum Ihr meist gar keine Virenschutzsoftware installieren müsst

Früher konnte ein Virenschutzprogramm auf dem Computer durchaus sinnvoll sein. Bei Windows und macOS ist der Virenschutz mittlerweile aber im System integriert. Wenn Ihr also Windows 10 oder 11 nutzt, seid Ihr durch den Windows Defender bereits gut geschützt. Der ist nicht nur kostenlos, er verlangsamt Euren PC auch nicht so, wie ein Virenschutzprogramm. Die App findet Ihr unter dem Namen Windows Sicherheit. Auf Mobilgeräten ist Virenschutzsoftware gänzlich überflüssig. Auch hier verlangsamen die Apps Euer Gerät, zudem haben sie in der Regel gar keinen relevanten Systemzugriff, um tatsächlich schützen zu können. Kostenlose Apps geben zudem häufig Eure Daten zu Werbezwecken weiter.

Zahl der Cyberattacken hat mit Ukraine-Krieg zugenommen

Der Krieg in der Ukraine wird nicht nur am Boden ausgetragen, sondern auch im Netz. Dabei wird gezielt sogenannte kritische Infrastruktur angegriffen – es wird also beispielsweise versucht, Rechner lahm zu legen, welche Wasser- und Elektrizitätswerke steuern. Auch Regierungs- und Medienseiten werden attackiert, teils um Propaganda zu verbreiten.

Die Zahl der Cyberattacken nimmt auch in Deutschland zu. Daher gilt jetzt mehr denn je: seid besonders vorsichtig mit Email-Anhängen. Spam- und Phishingmails werden immer raffinierter. Manche können auf den ersten Blick so wirken, als hätte sie ein Freund oder ein Kollege geschickt. Wenn Ihr Euch unsicher seid, fragt am besten telefonisch bei der angeblichen Person nach, ob sie Euch wirklich diese Nachricht geschickt hat, bevor Ihr einen Anhang öffnet oder auf einen Link klickt.