Diskussion um Homeoffice-Pflicht
“Arbeiten Sie im Homeoffice!", appelliert Bundespräsident Steinmeier. Die Politik diskutiert über eine Homeoffice-Pflicht. Angesichts hoher Infektionszahlen bittet Steinmeier insbesondere die Unternehmer, mehr Mitarbeitern die Möglichkeit zu geben, Zuhause zu arbeiten. Nicht alle von denen sind vom Konzept begeistert.
Trigema-Chef: Homeoffice auf Dauer wäre “katastrophal”
Freiwillig möchte er kein Homeoffice, macht Wolfgang Grupp klar. Der Geschäftsführer des Textilherstellers Trigema in Burladingen (Titelbild rechts) glaubt nicht, dass sein Unternehmen dann noch flexibel Handeln könne:
"Wenn wir nur noch Homeoffice machen, dauert es länger, bis wir Probleme lösen und Entscheidungen finden. Das kann ich auf längere Zeit nicht dulden, das wäre fatal.“
Sollte es aber gar nicht anders gehen, wenn es also um Leben und Tod ginge, würde er es aber ermöglichen. Auch der Ventilatorenhersteller Ziehl-Abegg aus Künzelsau hält nichts von einer Homeoffice Pflicht, so Sprecher Rainer Grill. Alleine die Produktion ermögliche das nicht, in anderen Bereichen hätten Mitarbeiter aber die Möglichkeit, Zuhause zu arbeiten. Mit beiden haben wir uns unterhalten, den Beitrag hört Ihr weiter unten.
“Kinder müssen auch im Homeoffice arbeiten”
Zarah Abendschön-Sawall ist Nachfolgerin in der Geschäftsführung eines mittelständischen Unternehmens und Sprecherin der Initiative Familien in der Krise. Sie hat wenig Verständnis dafür, dass Kinder durch die Schulschließungen zuhause arbeiten müssen, Unternehmen diese Möglichkeit für Erwachsene aber nicht anbieten. Sie versteht zwar, dass Homeoffice nicht überall problemlos umgesetzt werden könne, ist aber auch überzeugt: “Apelle allein genügen nicht".
Die Interviews hat Patrick Seidel aus unseren Nachrichten geführt: