Welchen Maskentyp brauche ich?
Die Maskenpflicht wird verschärft. In Bus und Bahn sowie in Geschäften müsst Ihr künftig eine FFP2-Maske oder eine OP-Maske tragen. OP-Masken sind die leichten, oft hellblauen Masken mit Bügel. Selbstgemachte Stoffmasken sind hier jedoch nicht mehr zulässig. Wie sich die verschiedenen Maskentypen unterscheiden und worauf Ihr beim Kauf achten müsst haben wir Euch hier zusammengefasst.
(i) Wann die neue Regelung gilt, ist noch nicht klar. Baden-Württemberg muss die Beschlüsse in eine neue Landesverordnung aufnehmen, das sollte in den nächsten Tagen geschehen.
OP-Masken (Medizinische Gesichtsmasken)
Dieser Maskentyp wird meist als OP-Maske, Chirurgische Maske oder Medizinische Gesichtsmaske bezeichnet. Die Masken könnt Ihr regulär im Handel oder in Apotheken vergleichsweise günstig kaufen.
Schutzfunktion: Diese Masken schützen vor allem andere, in dem sie Tröpfchen aufhalten, die beispielsweise beim Sprechen entstehen. Wenn sie eng am Gesicht anliegen, also seitlich keine Luft frei einströmen kann, bieten sie Euch auch als Träger einen gewissen Schutz. Im Gegensatz zu Alltagsmasken aus Stoff bestehen sie aus mehrlagigem Kunststoff und können Luft somit stärker filtern. Wie diese Masken aufgebaut sind und welche Eigenschaften sie erfüllen müssen ist in der EU klar geregelt.
Wiederverwendbarkeit: Die Masken sind Einwegprodukte und sind nicht zum mehrfachen Gebrauch gedacht. Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte empfiehlt, sie regelmäßig zu wechseln. Spätestens, wenn sie durchfeuchtet sind, solltet Ihr sie abnehmen und entsorgen.
Worauf muss ich beim Kauf achten? Die Masken sollten auf der Verpackung mit dem CE-Zeichen gekennzeichnet sein. Damit bestätigt der Hersteller eigenverantwortlich, dass das Produkt den Vorgaben der EU entspricht. Die Qualität der Masken prüft der Hersteller (anders als bei FFP2-Masken) selbst.
FFP2-Masken (Partikelfilternde Halbmasken)
FFP2 Masken schützen nicht nur andere, sondern auch den Träger selbst. Die Masken könnt Ihr regulär im Handel oder in Apotheken kaufen, sie sind etwas teurer als die OP-Masken.
Schutzfunktion: Die FFP-2-Maske schützt nicht nur andere, sondern auch den Träger. Sie schützen nicht nur für Tröpfchen, sondern filtern auch Aerosole. Damit Euch die Maske schützt, sollte sie gut passen und über Mund, Nase und Wangen sitzen. Die Ränder der Maske sollten dabei eng anliegen und keine Luftströme an der Maske vorbei erlauben. Ein Bart kann hier tatsächlich stören. Denn nur wenn die Maske dicht sitzt, kann sie ihre Filterleistung erbringen. Wie diese Masken aufgebaut sind und welche Eigenschaften sie erfüllen müssen ist in der EU klar geregelt.
Wiederverwendbarkeit: Eigentlich sind die FFP2-Masken nur für den einmaligen Gebrauch vorgesehen und sollten daher anschließend entsorgt werden. Ausnahmen gibt es aber für den Privatgebrauch. Damit Ihr Eure FFP2-Masken mehrfach verwenden könnt, stehen zwei Möglichkeiten zur Auswahl. Entweder Ihr hängt die Maske auf und lasst sie 7 Tage bei Raumluft trocknen oder ihr legt sie bei 80 Grad Ober-Unterhitze für 60 Minuten in den Ofen. Beides haben Forscher der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster untersucht, in beiden Fällen konnte die Zahl der Viren deutlich reduziert werden. Bei der Ofen-Methode müsst Ihr allerdings aufpassen, ist er zu kalt, werden die Viren nicht abgetötet, ist er zu heiß, kann die Schutzfunktion der Maske zerstört werden.
Worauf muss ich beim Kauf achten? Die Qualität der Masken prüft ein unabhängiges Institut (anders als bei OP-Masken). Es gibt vier Kriterien, an denen Ihr eine zertifizierte FFP2-Maske erkennt – die haben wir Euch hier zusammengefasst:
Alltagsmasken (Stoffmasken)
Zu diesen Masken zählen sowohl selbstgenähte Stoffmasken, als auch die gekauften Masken von Modelabels oder solche, die viele Firmen mit ihrem Logo bedruckt haben. Diese Masken dienen vor allem dem Schutz anderer. Sie müssen allerdings keinen EU-Vorgaben entsprechen, somit kann sie jeder herstellen, ohne auf bestimmte Standards zu achten. Sie sind damit nicht wirkungslos, aber haben eben keine ganz so hohe Schutzfunktion wie die industriell hergestellten OP- oder FFP2-Masken.
Maskenpflicht und Kinder
Gilt die erweiterte Maskenpflicht für Kinder?
Ob die Pflicht zum Tragen von medizinischen Masken in Baden-Württemberg auch für Kinder gilt oder ob diese weiterhin auch Alltagsmasken aus Stoff tragen dürfen ist noch nicht geklärt.
Gibt es Medizinische Masken auch für Kinder?
Ja, gibt es, diese sind kleiner und liegen damit besser am Gesicht an. „Die Masken müssen für Kinder passen“, betont auch Dr. Burkhard Rodeck, Generalsekretär der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin. Das ist wichtig, damit die Luft nicht einfach seitlich durchströmen kann. Sonst bieten die medizinischen Masken keinen Mehrwert gegenüber den Alltagsmasken aus Stoff.
Sowohl die OP-Masken als auch FFP2-Masken gibt es auch in Kindergröße zu kaufen, teils in Supermärkten teils im Versandhandel ab ca. 0,50€ erhältlich - zum Beispiel bei Otto oder Real. Auch hier solltet Ihr darauf achten, dass die Masken den EU-Vorgaben entsprechen, also eine EN-Nummer oder das CE-Kennzeichen angegeben ist. Wenn Ihr keine Maske in Kindergröße findet, könnt Ihr auch eine OP-Maske in regulärer Größe verwenden und das Gummiband so verkürzen, dass die Maske dennoch dicht sitzt.
Worauf sollten Eltern noch achten?
Kinder unter sechs Jahren sind von der Maskenpflicht grundsätzlich ausgenommen. Bei älteren Kindern empfiehlt Rodeck deutlich zu machen: „die Maske ist unser Freund“. Eltern sollten die Kinder aktiv darin bestärken, dass die Maske zum Alltag gehört, dann sind diese auch eher bereit, sie zu tragen, als wenn das Thema mit der Haltung „du armes Kind“ angegangen wird. Kinder könnten ihre Masken auch selbst bemalen, um darin etwas Positives zu sehen. Kinder sollten nicht gezwungen werden, eine Maske zu tragen. Von FFP2-Masken für Kinder rät er eher ab. Diese würden zwar nicht die Atmung beeinträchtigen, aber im Gesicht eher stören und die Bereitschaft der Kinder, sie zu tragen, reduzieren.