Ermittler nehmen mutmaßlichen Cyberkriminellen fest
26.02.2025
Ermittler aus Stuttgart haben in Kiel einen 27-Jährigen festgenommen, der im Verdacht steht, Teil einer Gruppe von Cyberkriminellen gewesen zu sein. Der Mann soll seit November 2021 als Mitarbeiter eines Callcenters in der Ukraine gutgläubige Menschen mit hohen Gewinnversprechen zu einer Geldanlage in Kryptowährungen überzeugt haben, teilte die für Cybercrime zuständige Generalstaatsanwaltschaft in Karlsruhe mit.
Der Mann, der die deutsche und die ukrainische Staatsbürgerschaft besitzt, wurde einem Haftrichter vorgeführt und sitzt inzwischen in Untersuchungshaft. In seiner Wohnung seien auch Beweismittel beschlagnahmt worden, die nun ausgewertet würden.
Bereits im vergangenen Sommer hatten Ermittler in diesem Fall Wohnungen und Callcenter in Leipzig und in der Ukraine durchsucht. Damals waren zwei Tatverdächtige bekannt, denen vorgeworfen wurde, über insgesamt fünf betrügerische Online-Plattformen Anleger mit scheinbar hohen Renditemöglichkeiten zu Investitionen in Anlagemodelle und Finanzprodukte bewogen zu haben. Diese Tradingplattformen seien durch Callcenter in der Ukraine unterstützt worden.
In Form von Kryptowährung seien die Gelder der Geschädigten über ein komplexes Geldwäschenetzwerk ins Ausland transferiert worden. Weltweit gebe es über 33.000 mutmaßlich Geschädigte, hieß es im vergangenen Jahr. Den Schaden bezifferten die Ermittler damals mit mehreren Millionen US-Dollar.
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