Im Schwimmbad von Lauda-Königshofen sollen die Mädchen die Frau misshandelt haben. (Symbolbild), © Friso Gentsch/dpa
Im Schwimmbad von Lauda-Königshofen sollen die Mädchen die Frau misshandelt haben. (Symbolbild) Friso Gentsch/dpa, dpa
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Zwei Mädchen misshandeln Frau mit Behinderung

21.02.2025

Zwei Mädchen im Alter von 11 und 14 Jahren sollen eine Frau mit geistiger und körperlicher Behinderung in einem Hallenbad beleidigt, geschlagen und ihr eine Plastiktüte über den Kopf gezogen haben. Ein Ermittlungsverfahren wegen gefährlicher Körperverletzung sei eingeleitet worden, berichtete die Polizei Heilbronn auf Anfrage. Zuerst hatten die «Fränkischen Nachrichten» über den Vorfall berichtet.

Mädchen polizeibekannt

Die Mädchen seien polizeibekannt - unter anderem wegen Körperverletzung und Ladendiebstahl, wie ein Polizeisprecher sagte. Das 36 Jahre alte Opfer war bei der Attacke in der Dusche des Schwimmbades in Lauda-Königshofen (Main-Tauber-Kreis) zwar nicht verletzt worden, sei aber seelisch stark mitgenommen. Die Mädchen waren auf die Frau losgegangen, obwohl sie den Angaben zufolge erkennbar körperlich und geistig behindert war. Die 36-Jährige konnte sich die Plastiktüte selbst vom Kopf ziehen. Dann kam ihr eine andere Frau zu Hilfe.

Tat bisher nicht eingeräumt - Handyauswertung läuft

Die Tat hätten die beiden Mädchen bisher nicht eingeräumt. Ihre Handys seien beschlagnahmt und würden ausgewertet. Hinweise dazu, dass die Tat gefilmt oder gar ins Netz gestellt worden sei, gebe es bisher nicht. Die 11-Jährige ist noch nicht strafmündig.

Auch Mädchen begehen Gewalttaten

Immer wieder werden auch junge Mädchen durch Gewalttaten auffällig. So hatte es vor wenigen Tagen in Heilbronn eine Schlägerei gegeben, bei der drei Mädchen festgenommen wurden. Im vergangenen Jahr lief ein Prozess vor dem Heilbronner Amtsgericht gegen mehrere minderjährige Mädchen, die den Vorwürfen zufolge andere Jugendliche angesprochen und mit Schlägen und Tritten attackiert hatten.

Strafmündigkeit von unter 14-Jährigen immer wieder Thema

Justizministerin Marion Gentges (CDU) hatte Anfang Februar an Bund und Länder appelliert, die Strafmündigkeit von Jungen und Mädchen unter 14 Jahren stärker in den Blick zu nehmen. Anlass hierfür war ein tödlicher Streit von Kindern an einer Stadtbahnhaltestelle in Stuttgart. Dabei soll ein 13-Jähriger einen 12-Jährigen nach einer Auseinandersetzung gegen eine einfahrende Tram geschubst haben. Der 12-Jährige kam ums Leben.

© dpa-infocom, dpa:250221-930-382165/1