Welt-Nashorn-Tag in der Wilhelma
21.09.2022
Der Welt-Nashorn-Tag ist für Artenschützerinnen und Artenschützer so etwas wie der jährliche Berichtstag an der Börse: Immer am 22. September ziehen sie Bilanz, stellen Zahlen vor und hoffen, dass sich Investoren finden, die an die Zukunft des Projektes zur Rettung der bedrohten Rhinozerosse glauben. Nur dass es ihnen nicht darum geht, Geld zu verdienen, sondern es für die Rettung der Vielfalt auf unserem Planeten ausgeben zu dürfen. Die Wilhelma gehört auf beiden Seiten dazu. Der Zoologisch-Botanische Garten in Stuttgart ist als Artenschutzorganisation aktiv und zählt zudem zu den Investoren in Schutzprogramme vor Ort: zum Beispiel für das Panzernashorn und das extrem seltene Sumatra-Nashorn. Daher beteiligt sich die Wilhelma auch am Welt-Nashorn-Tag. Sie bringt ihren Gästen diese Tierarten durch Exponate und Mitmachaktionen nahe und macht deren aktuelle Situation anschaulich.
Nashorn-Arten vom Aussterben bedroht
In einem Infozelt zwischen dem Gehege von Nashorn Bruno und dem Haus der Schabrackentapire, die mit den Nashörnern verwandt sind, schildern Fachleute von 11 bis 17 Uhr die jüngsten Entwicklungen. Die Aktien stehen weltweit nicht gut für das Überleben der Nashörner, doch gibt es deutlich unterschiedliche Trends bei den insgesamt fünf Arten, deren Bestände jedoch alle stark gefährdet. Die Wilhelma fördert das Projekt Sumatran Rhino Rescue als offizielle strategische Partnerin ganz gezielt, um „fünf Sekunden vor Zwölf“ das Aussterben der Art zu verhindern. Über drei Jahre konnte sie 100.000 Euro beisteuern, um die wenigen verbliebenen Nashörner in gesicherten Zuchtzentren zusammenzuführen, damit sie überhaupt Chancen haben, aufeinander zu treffen und Nachwuchs zu bekommen: so wie Nashornkuh Rosa in der Zuchtstation im Way Kambas-Nationalpark auf Sumatra.
30.000 Euro Spende
Darüber hinaus hat die Wilhelma in den vergangenen zehn Jahren knapp 30.000 Euro zum Schutz der Panzernashörner in Indien spenden können .Am Stand in der Wilhelma können die Besucherinnen und Besucher viele Details dazu erfahren. Zu sehen sind dort unter anderem die Abgüsse von Hörnern eines Spitzmaulnashorns und eines Breitmaulnashorns. Man kann sich anhören, welche Laute ein Nashorn eigentlich macht und um 14 Uhr mit einem Tierpfleger über die Dickhäuter sprechen. Für Kinder gibt es darüber hinaus Fühlboxen zum Ertasten von Präparaten. Bei einem Nashorn-Memory können sie ihr Gedächtnis schulen und bei einem Quiz kleine Preise gewinnen. Die Teilnahme kostet nichts extra über den normalen Wilhelma-Eintritt hinaus.
Foto: Wilhelma Stuttgart