Verbände: Elterntaxis zum Schulstart stehen lassen
Zum bevorstehenden Schulstart haben mehrere Verbände in Baden-Württemberg dazu aufgerufen, sogenannte Elterntaxis stehen zu lassen. Viel besser sei es, die Kinder zu Fuß, mit dem Rad oder Roller in die Schule zu schicken, oder sie dabei zu begleiten, wie der Verband Bildung und Erziehung (VBE), das Deutsche Kinderhilfswerk (DKHW) und der ökologische Verkehrsclub (VCD) am Dienstag mitteilten. Die körperliche Betätigung führe zu verbesserter Konzentration und schaffe einen Ausgleich zum langen Sitzen in der Schule.
Die Fahrt per Elterntaxi beschreibt das Phänomen, die Kinder mit dem Auto unter anderem zur Schule zu bringen. Das Auto sei jedoch nicht das sicherste Verkehrsmittel für Kinder, wie es in der Mitteilung hieß. Die Verbände verwiesen darin auf eine Auswertung des Statistischen Bundesamts: Demnach seien 37 Prozent der 2021 verunglückten Kinder im Straßenverkehr im Alter zwischen sechs und neun Jahren Mitfahrer in Autos gewesen. Die Verbände warnten auch vor gefährlichen Situationen für Kinder, die beim Anhalten mehrerer Fahrzeuge vor den Schulen entstehen könnten.
Stattdessen empfehlen die Verbände sogenannte Laufgemeinschaften für Kinder. Aus der Umgebung würden Kinder zusammengebracht, um den Schulweg gemeinsam zurückzulegen. Das mache nicht nur mehr Spaß - es sei auch sicherer, hieß es. Eltern könnten ihre Kinder im Voraus an die Verkehrsregeln gewöhnen und kritische Stellen gemeinsam üben. Da sich Kinder noch leicht ablenken lassen, appellieren die Verbände zu mehr Rücksichtnahme im Straßenverkehr, um Unfälle zu vermeiden.
Der Vorsitzende des Verbands Bildung und Erziehung, Gerhard Brand, betonte, Kinder könnten durch den Schulweg lernen, sich alleine im Raum zu orientieren. «Dabei sollten Eltern unterstützen», so Brand. «Anfangs, indem sie gemeinsam mit dem Kind den Schulweg bestreiten, später indem sie Zutrauen in die Fähigkeit des Kindes entwickeln und es ziehen lassen.»
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