VAR-Ärger: Schiedsrichter Jablonski wünscht sich neue Regel
Schiedsrichter Sven Jablonski hat nach dem 2:2 zwischen dem VfL Wolfsburg und dem VfB Stuttgart eine Fehlentscheidung eingeräumt und sich die Anpassung einer VAR-Regel gewünscht. «Mittlerweile habe ich die Bilder gesehen und muss feststellen, dass Arnold seinen Gegenspieler getroffen hat. Gelb-Rot war damit falsch, das ärgert mich sehr», sagte Jablonski zur Gelb-Roten Karte des Stuttgarter Kapitäns Atakan Karazor.
Anders als bei der Roten Karte für den Wolfsburger Mohammed Amoura wenig später, die Jablonski auf Hinweis des Videoassistenten und nach Sichtung der TV-Bilder zurücknahm, durfte der Unparteiische bei Karazor das technische Hilfsmittel nicht nutzen. Bei Gelben Karten sieht das Regelwerk den Einsatz des Videobeweises nicht vor, auch wenn daraus eine Gelb-Rote Karte resultiert.
Jablonski bedauert diese Regel. «Ich würde mir auch bei Gelb-Rot wünschen, dass wir die Chance haben, zum Bildschirm zu gehen und die Szene zu prüfen. Dann hätte ich das sehr schnell festgestellt», sagte Jablonski zu der Szene in der 63. Minute.
«Krasse Fehlentscheidung»
Für Stuttgarts Sportvorstand Fabian Wohlgemuth handelte es sich ebenfalls um eine «krasse Fehlentscheidung». Auch er würde sich eine Anpassung des Regelwerks wünschen. «Man wird sich bei der Regel was gedacht haben. Aber wenn eine Fehlentscheidung zustande kommt, die ein Spiel derart beeinflusst, dann muss der Schiri die Chance bekommen, sich die Szene noch einmal anzugucken», sagte Wohlgemuth. «Also ist die Regel so keine gute Regel.»
Diskussionen gab es auch zur zurückgenommenen Roten Karte für Wolfsburgs Amoura. Während VfL-Coach Ralph Hasenhüttl von einer richtigen Anwendung des VAR sprach, sah VfB-Coach Sebastian Hoeneß das anders. «Für mich ist es keine klare Fehlentscheidung. Wenn er ihn trifft, ist das Verletzungsrisiko sehr groß. Für mich war es Rot», sagte Hoeneß.
Unterstützung für diese Ansicht bekam er von Sky-Experte Dietmar Hamann. «Wie der Videoschiedsrichter da eingreifen kann. Das ist mir ein Rätsel», sagte Hamann. «Wir sind jetzt so weit, dass wir richtige Entscheidungen zu falschen machen. Das ist nicht Sinn der Sache.»
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