Umwelthilfe scheitert mit Klage gegen Kappung der Gäubahn
13.02.2025
Die Gäubahn darf vom Frühjahr 2026 an für längere Zeit bereits am Stuttgarter Stadtrand enden und nicht mehr wie bisher am Stuttgarter Hauptbahnhof. Das Verwaltungsgericht wies eine Klage der Deutschen Umwelthilfe (DUH) ab, die das Eisenbahnbundesamt dazu zwingen wollte, gegen die geplante Kappung der Verbindung vorzugehen. Die Klage sei unbegründet, sagte die Vorsitzende Richterin Kerstin Wilke in Stuttgart. Die DUH habe keinen Anspruch auf ein Einschreiten des Eisenbahnbundesamts.
Gäubahn wird wohl gekappt
Eine ähnliche Klage des Landesnaturschutzverbands hatte das Gericht bereits am Mittwoch wegen einer fehlenden Klagebefugnis des Verbands abgewiesen.
Wegen Bauarbeiten für das Großprojekt Stuttgart 21 soll die Gäubahn, die Stuttgart mit Zürich verbindet, ab dem Frühjahr 2026 schon im Stuttgarter Stadtteil Vaihingen und nicht wie bisher am Stuttgarter Hauptbahnhof enden. Reisende mit dem Ziel Innenstadt müssen dann mit Regionalzügen oder S-Bahnen weiterfahren. Dagegen klagten die Deutsche Umwelthilfe und der Landesnaturschutzverband.
Provisorium wird deutlicher länger bleiben
Die Deutsche Umwelthilfe argumentierte, die Kappung verstoße gegen den Planfeststellungsbeschluss zu Stuttgart 21. Dieser sehe, so die DUH, einen «unmittelbaren Ersatz» vor, also eine Alternative zum wegfallenden Gäubahnanschluss zwischen Stuttgart-Vaihingen und dem Hauptbahnhof. Eine Unterbrechung von mehreren Jahren sei ein Verstoß, argumentierte der Verein. Das Gericht kam aber zum Ergebnis, dass die Planfeststellungsbeschlüsse keine Vorgaben zum zeitlichen Rahmen enthalten.
Ursprünglich war eine Kappung von etwa sechs Monaten geplant, nun wird das Provisorium deutlich länger bestehen bleiben. Grund dafür ist, dass die Bahn die Züge künftig durch den sogenannten Pfaffensteigtunnel von Böblingen über den Flughafen direkt an die neue Zulaufstrecke zum Tiefbahnhof in Stuttgart bringen will. Dieser wird derzeit noch geplant, er soll nach derzeitigem Zeitplan Ende 2032 in Betrieb gehen.
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