Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat nach einem russischen Raketenschlag gegen eine Großstadt die Erlaubnis zum Einsatz weitreichender Waffen gegen Abschussrampen, Militärflugplätze und Logistik in Russland gefordert. (Archivbild), © Susan Walsh/AP/dpa
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat nach einem russischen Raketenschlag gegen eine Großstadt die Erlaubnis zum Einsatz weitreichender Waffen gegen Abschussrampen, Militärflugplätze und Logistik in Russland gefordert. (Archivbild) Susan Walsh/AP/dpa, dpa
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Selenskyj fordert nach Raketenangriff weitreichende Waffen

03.09.2024

Nach einem tödlichen russischen Raketenangriff auf die Großstadt Poltawa hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj den Westen erneut um weitere Flugabwehrsysteme gebeten. Zugleich bat er um die Erlaubnis, weitreichende Waffen gegen Russland einsetzen zu dürfen.

«Die russischen Schläge werden unmöglich, wenn es uns möglich wird, die Abschussrampen der Okkupanten dort zu vernichten, wo sie sind, und die russischen Militärflugplätze und die Logistik dazu», sagte Selenskyj in seiner täglichen Videoansprache. Seinen Angaben nach ist die Zahl der Toten in Poltawa inzwischen auf 51 und die der Verletzten auf 271 gestiegen.

Am Morgen hatte Russland mit Raketen die 280 Kilometer östlich von Moskau gelegene Stadt Poltawa angegriffen. Der Schlag gilt hinsichtlich der Zahl der Opfer als einer der folgenreichsten seit Beginn des russischen Angriffskriegs vor zweieinhalb Jahren. Die Opferzahl dürfte noch steigen. Nach Angaben Selenskyjs liegen unter den Trümmern noch weitere Menschen.

Der ukrainische Staatschef dankte dem Nachbarland Rumänien für die Ankündigung, eine Batterie des Flugabwehrsystems Patriot zu liefern. Er habe auch mit Kanadas Premier Justin Trudeau telefoniert und mit ihm über die Notwendigkeit weiterer Flugabwehrsysteme und weitreichender Waffen geredet, sagte Selenskyj.

Selenskyj kündigte zudem den Umbau der Regierung an, um die außen- und innenpolitischen Herausforderungen des bevorstehenden Herbstes zu meistern. Als eins der größten Probleme gilt die Energieversorgung der Bevölkerung in der kalten Jahreszeit - durch die ständigen russischen Angriffe sind Strom- und Wärmenetz des Landes stark beschädigt. Schon jetzt müssen die Ukrainer mit häufigen Stromabschaltungen leben.

© dpa-infocom, dpa:240903-930-221251/8