Schülerartikel: UN-Klimakonferenz am Fanny-Leicht-Gymnasium, © shutterstock
Der Sitzungssaal der Generalversammlung der vereinten Nationen (UN) in New York. shutterstock

Schülerartikel: UN-Klimakonferenz am Fanny-Leicht-Gymnasium

31.10.2023

Schülerartikel von Katharina Happ:

Anfang letzter Woche versammelte sich die gesamte Jahrgangsstufe 2 in der Turnhalle des Fanny-Leicht-Gymnasiums in Stuttgart-Vaihingen. Der Anlass für diese Versammlung war die Simulation einer UN-Klimakonferenz, die durch den Verein ‘‘Die Multivision e.V.‘‘ durchgeführt wurde. Die Klimakonferenz wurde von Herrn Peter Pätzold, dem Bürgermeister für Städtebau, Wohnen und Umwelt der Landeshauptstadt Stuttgart, eröffnet. Zunächst informierte er die Schüler*innen über die anstehende Aufgabe: Wie fördert man Klimaschutz mit einem bestimmten Budget?

Theorie vor der Praxis

Nachdem Herr Pätzold den Schüler*innen lebhafte Diskussionen gewünscht hatte, wurden diese von Herrn Nichell, dem Vertreter der Multivision e.V. und Leiter der Klimakonferenz, in die zu besprechende Thematik eingeführt. Zunächst wurde über die Ursachen und Konsequenzen der globalen Erderwärmung aufgeklärt, wobei Fachbegriffe wie der ,,Treibhauseffekt‘‘ von den Schüler*innen definiert wurden. Die globale Temperaturveränderung seit der vorindustriellen Zeit und die damit einhergehenden Konsequenzen wurden hierbei von Herrn Nichell erläutert und anhand von Grafiken und Diagrammen veranschaulicht.

Ab in die Praxisphase

Im Anschluss begann die Simulation und die Schüler*innen wurden selbst aktiv. Zugeordnet wurden sie in sechs verschiedene Gruppen, die jeweils die Delegationen eines oder mehrerer Länder repräsentierten. Unter den agierenden Ländern befanden sich die USA, China, Indien, die Industrieländer wie z.B. Kanada und Japan sowie manche Schwellen- und Entwicklungsländer, z.B. Brasilien und die DR Kongo. Natürlich durfte auch die EU als wichtige Akteurin nicht fehlen. 

Innerhalb der jeweiligen Delegation mussten die Schüler*innen daraufhin drei wichtige Entscheidungen treffen und Werte festlegen: In welchem Jahr werden die Emissionen ihren Höchststand erreichen? In welchem Jahr beginnen diese zu sinken und wie viel Prozent beträgt die jährliche Reduktionsrate? 

Wichtige Entscheidungen mussten getroffen werden

Die zweite wichtige Entscheidung betraf die Entwaldung: Um wie viel Prozent soll der Entwaldung entgegengewirkt werden? Mit wie viel Prozent soll die Aufforstung gefördert werden? Die dritte Entscheidung bezog sich dabei auf die Einzahlung in grüne Klimafonds, mit dessen Hilfe z.B. eine stabile Katastrophenhilfe geschaffen werden soll.

Nach der erfolgreichen Festlegung der Werte innerhalb der Gruppen ging es bereits in den Dialog und die Verhandlungen mit den verschiedenen anderen Delegationen. Insgesamt gab es drei Verhandlungsrunden, bei der die in den Gruppen festgelegten Werte nach jeder Runde in die “C-ROADS ‘‘-Software des MIT eingetragen wurden. Die anfänglich festgelegten Werte konnten sich.

Die speziell dafür programmierte Software des MIT berechnete dann den Anstieg der globalen Durchschnittstemperatur bis 2100. Trotz zahlreicher Verhandlungen, den geschlossenen Abkommen zwischen den Delegationen und der Anpassung der Werte, erreichten die Schüler*innen in der ersten Runde einen Anstieg der globalen Durchschnittstemperatur um 2,8°C, in der zweiten Runde um 2,6°C und in der dritten Verhandlungsrunde um 2,1°C. Somit wurde das 1,5°C- Ziel des Pariser Klimaabkommens von 2015 trotz der intensiven und emotionalen Zusammenarbeit leider nicht erreicht. Dies zeigte den Schüler*innen jedoch, wie schwer es für die vielen Länder ist, Klimapolitik in die Tat umzusetzen, ohne ihre nationalen und wirtschaftlichen Interessen sowie ihr Budget außer Acht zu lassen. Gleichzeitig zeigte es ihnen, dass gerade eine solche multilaterale Kooperation unumgänglich ist, um dem Klimawandel effektiv entgegenzuwirken.  

Geschrieben von Katharina Happ, Schülerin der 12. Klasse des Fanny-Leicht-Gymnasiums in Stuttgart.

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