Prellungen effektiv behandeln: So bleibt Ihr mobil, © Shutterstock / Kmpzzz
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Prellungen effektiv behandeln: So bleibt Ihr mobil

27.08.2024

Ob im Urlaub, beim regelmäßigen Sport oder in einer ganz gewöhnlichen Alltagssituation: Prellungen sind eine häufige Verletzung, die bei Stürzen, Schlägen oder Zusammenstößen auftritt. Obwohl sie keine offenen Wunden hinterlassen, können sie schmerzhaft und einschränkend sein. In diesem Artikel erfahrt Ihr, wie Prellungen entstehen, welche Symptome typisch sind und welche Maßnahmen am besten helfen, um schnell wieder fit zu werden.

Was genau ist eine Prellung?

Eine Prellung (medizinisch: Kontusion) entsteht durch eine stumpfe Gewalteinwirkung auf den Körper, ohne dass die Haut verletzt wird. Häufig sind Gelenke, Muskeln oder Knochen betroffen. Auch Organe können geprellt werden, beispielsweise die Lunge bei einem Unfall. Das Gewebe unter der Haut wird durch den Aufprall gequetscht, was zu Schmerzen, Schwellungen und Blutergüssen führt. Obwohl äußerlich oft zunächst nichts zu sehen ist, kann sich die Verletzung im Laufe der Stunden durch Schwellungen und blaue Flecken bemerkbar machen.

Erste Anzeichen erkennen: Die typischen Symptome

Bei einer Prellung treten meist Schmerzen, Schwellungen und ein Bluterguss auf. Das geprellte Gebiet wird oft rot und druckempfindlich. Wenn Blutgefäße reißen, tritt Blut ins umliegende Gewebe aus, was die typischen blauen Flecken verursacht. Diese ändern mit der Zeit ihre Farbe von blau zu grünlich und schließlich gelb, bevor sie verschwinden.

Bei einer Gelenkprellung kann das betroffene Gelenk nur eingeschränkt bewegt werden. Besonders schmerzhaft ist eine Knochenprellung, etwa am Schienbein oder an der Hüfte. Eine Muskelprellung zeigt sich oft bei Kontaktsportarten und führt zu Schwellungen durch Blutergüsse im Muskelgewebe. Rippenprellungen sind ebenfalls äußerst schmerzhaft und können das Atmen erschweren.

Akutbehandlung: Was Ihr sofort tun könnt

Direkt nach dem Unfall gilt es, schnell zu handeln, um die Ausbreitung der Prellung zu minimieren. Die sogenannte PECH-Regel ist eine bewährte Methode zur Erstversorgung:

• P wie Pause: Ruhigstellung des betroffenen Körperteils.

• E wie Eis: Kühlen, um Schwellungen und Schmerzen zu verringern.

• C wie Kompression: Anlegen eines Druckverbandes, um das Gewebe zu stützen.

• H wie Hochlagern: Das verletzte Areal hochlegen, um die Schwellung zu mindern.

Durch schnelles Kühlen innerhalb der ersten 15 Minuten nach der Verletzung könnt Ihr die Gewebeschädigung reduzieren und die Heilung beschleunigen.

Kühlung oder Wärme? Wann was sinnvoll ist

In der akuten Phase ist Kühlung die wichtigste Maßnahme. Sie reduziert die Schwellung und lindert Schmerzen. Sobald die akuten Symptome abgeklungen sind, kann Wärme helfen, den Heilungsprozess zu unterstützen. Wärme fördert die Durchblutung und hilft dabei, Muskelverhärtungen zu lösen, die sich nach zwei bis drei Tagen bilden können.

Medikamentöse Unterstützung: Schmerzfrei durch den Alltag

Eine Prellung heilt in der Regel von selbst, kann aber schmerzhaft sein. Um die Schmerzen zu lindern, könnt Ihr schmerzlindernde Salben oder Gels mit Wirkstoffen wie Diclofenac oder Ibuprofen auftragen. Natürliche Präparate, zum Beispiel mit Arnika, haben sich ebenfalls bewährt. Bei starken Schmerzen können Schmerzmittel wie Paracetamol oder Ibuprofen in Tablettenform eingenommen werden.

Vorsicht bei Rippenprellungen: Arztbesuch nicht aufschieben

Rippenprellungen sollten ernst genommen werden, da sie das Atmen beeinträchtigen können. Bei Verdacht auf eine Rippenverletzung ist es ratsam, einen Arzt oder eine Ärztin aufzusuchen. Häufig werden Schmerzmittel verordnet, um eine flache Atmung zu verhindern, die zu einer Lungenentzündung führen könnte. Manchmal wird auch ein Stützverband oder Physiotherapie empfohlen. Wichtig ist, in den Wochen nach der Verletzung auf körperliche Belastungen wie schweres Heben zu verzichten.

Geduld ist gefragt: Wie lange dauert die Heilung?

Die Heilung einer Prellung kann je nach Schwere und betroffener Körperregion unterschiedlich lange dauern. In leichten Fällen klingen die Symptome nach einigen Tagen ab. Bei schweren Prellungen, etwa an den Rippen oder im Bereich von Gelenken, kann der Heilungsprozess vier bis sechs Wochen in Anspruch nehmen.

Wann zum Arzt?

In bestimmten Fällen solltet Ihr unbedingt ärztlichen Rat einholen. Dazu gehört, wenn Kopf, Augen, Rippen oder der Bauchraum betroffen sind, oder wenn ein großes Areal des Körpers verletzt wurde. Auch wenn Ihr nicht sitzen könnt (Verdacht auf Steißbeinbruch) oder die Schmerzen und Schwellungen zunehmend schlimmer werden, ist ein Arztbesuch ratsam.

Fazit: Schnelle Hilfe durch richtige Maßnahmen

Prellungen sind zwar schmerzhaft, heilen aber meist ohne bleibende Schäden aus. Wichtig ist die richtige Sofortbehandlung: Kühlen, Ruhigstellen und – falls nötig – Schmerzmittel nehmen. Solltet Ihr unsicher sein, ob es sich um eine Prellung, einen Bruch oder eine Verstauchung handelt, ist es immer besser, auf Nummer sicher zu gehen und eine medizinische Untersuchung durchführen zu lassen. So bleibt Ihr schnell wieder fit und mobil!