Wolfgang Koch als „Barak, der Färber“ (l) und Miina-Liisa Värelä (r) als „Die Färberin“ stehen während der Generalprobe der Oper «Frau ohne Schatten» auf der Bühne des Festspielhaus Baden-Baden., © Philipp von Ditfurth/dpa
Wolfgang Koch als „Barak, der Färber“ (l) und Miina-Liisa Värelä (r) als „Die Färberin“ stehen während der Generalprobe der Oper «Frau ohne Schatten» auf der Bühne des Festspielhaus Baden-Baden. Philipp von Ditfurth/dpa, dpa
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Osterfestspiele starten mit Mammutoper von Strauss

31.03.2023

Mit einer Opernpreziose und der aufwendigsten Inszenierung in der Geschichte des Festspielhauses beginnen am Samstag (1. April/18.00 Uhr) die Osterfestspiele Baden-Baden. Zum Auftakt gibt es die Neuinszenierung der Strauss-Oper «Die Frau ohne Schatten» mit den Berliner Philharmonikern und ihrem Chefdirigenten Kirill Petrenko. Die Oper wird nach Angaben von Intendant Benedikt Stampa sonst eher nur in den großen Opernhäusern der Welt gespielt, weil es dafür ein großes Orchester braucht.

«Die Frau ohne Schatten» ist ein Highlight im Jubiläumsjahr des Festspielhauses Baden-Baden, das mit 2500 Plätzen das größte deutsche Opernhaus ist.

Die Oper ist eine der faszinierendsten von Richard Strauss: Es geht darin um die Frau eines Kaisers, die einen Schatten braucht, um ihren Mann vor der Versteinerung zu retten und Kinder zu bekommen. Dafür muss sie einer armen Färberin Schatten und Fruchtbarkeit abkaufen. Doch darf man sein Lebensglück auf dem Unglück anderer aufbauen?

Für die preisgekrönte Regisseurin Lydia Steier geht es nicht nur um diese Frage, sondern auch um das Frauenbild. In erster Linie will Steier aber eine spannende Geschichte erzählen. Die Inszenierung der Oper ist fordernd, vielen gilt das Werk mit seinen verschiedenen Ebenen und Schnitten als «uninszenierbar».

«Es ist eine Mammutherausforderung für alle», sagte Dirigent Petrenko im Vorfeld. In den Hauptrollen sind Elza van den Heever (Die Kaiserin), Clay Hilley (Kaiser), Michaela Schuster (Die Amme), Miina-Liisa Värelä (Die Färberin) und Wolfgang Koch (Barak, der Färber) zu hören.

Herausfordernd ist die vierstündige Aufführung auch für das Publikum. Doch Stampa meint auch aufgrund des Vorverkaufs: «Sehr viele Musikliebhaber haben darauf gewartet.» Für die Premiere gibt es nur noch wenige Restkarten, auch die anderen Aufführungen wurden überregional sehr nachgefragt.

Im Rahmen der zehnten Osterfestspiele stellen die Berliner Philharmoniker weitere Komponisten aus dem musikalischen Wien um 1900 in den Mittelpunkt, darunter Gustav Mahler mit seiner 5. Sinfonie (2. und 3. April) sowie die «Vier letzten Lieder» von Richard Strauss am Osterwochenende. Im gleichen Programm dirigiert Petrenko Strauss' Tondichtung «Ein Heldenleben». Kammermusiken von Mitgliedern der Berliner Philharmoniker erklingen bis zum 10. April auch im Kurhaus, im historischen Spielcasino, im Theater und in der Stiftskirche.

Die Berliner Philharmoniker sind auch noch im nächsten und übernächsten Jahr zu den Osterfestspielen in Baden-Baden. Ab 2026 gehen sie wieder nach Salzburg zurück, von wo sie einst abgeworben worden waren. Die Beziehungen zu Baden-Baden sollen aber auch dann nicht abreißen.

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