Olgakrippe ist "Kita des Jahres"
Große Freude: Der mit 25 000 Euro dotierte Deutsche Kita-Preis geht in diesem Jahr an die Heilbronner Olgakrippe. Das städtische Familienzentrum ist damit „Kita des Jahres“. Die Jury hatte vor allem die besondere Lern- und Veränderungsbereitschaft des Teams, die außergewöhnlich große Beteiligung der Kinder und der wertschätzende Umgang, auch der Familien, bei ihrer Entscheidung überzeugt.
Kinder dürfen mit entscheiden
Die Jury hat das Konzept der Olgakrippe überzeugt. Das Team stellt die Partizipation von Kindern klar in den Mittelpunkt. Es ist dem Team wichtig, Kinder an der Gestaltung des Alltages zu beteiligen und sie zu ermutigen, sich in die Gemeinschaft einzubringen sowie Verantwortung zu tragen, heißt es zur Begründung.
Kinder übernehmen an Kindertagen das Ruder
An ‚Kindertagen‘ übernehmen die Kinder das Ruder und schlüpfen in die Rollen der pädagogischen Fachkräfte. Sie gehen ans Telefon und dürfen Entscheidungen nach außen vertreten. Das Familienzentrum zeichnet sich durch einen wertschätzenden, stärkebasierten Umgang mit allen Kindern, Pädagog:innen und Familien aus und nimmt deren Heterogenität als besonderen Gewinn wahr.
Kinder vom Säugling bis zum Schuleintritt
Das Familienzentrum Olgakrippe begleitet bis zu 115 Kinder im Alter von einem halben Jahr bis zum Schuleintritt. Zwischen 6.30 und 17.30 Uhr verbringen die Kinder bis zu elf Stunden in der Einrichtung. Seit Mai 2010 ist das traditionsreiche Kindertagheim Olgakrippe in der Heilbronner Nordstadt offiziell Familienzentrum. Damit ist es nicht nur Krippe und Kindergarten für Kinder vom Säuglingsalter bis zum Schuleintritt, sondern auch eine Anlaufstelle für alle Bewohnerinnen und Bewohner in der Heilbronner Nordstadt.
Individuelle Förderung
Zu den weiteren Besonderheiten gehört die individuelle Förderung der Kinder, orientiert an ihren Stärken, und eine partnerschaftliche Zusammenarbeit mit den Eltern. Kinder und Eltern werden über den Kinderbeirat und den Elternbeirat an der Gestaltung des Kindergartenalltags mitbeteiligt. „Überhaupt haben die Kinder ein außergewöhnlich großes Mitspracherecht“, erklärt Leiterin Monika Karacic. So könnten sie etwa bei der Raumgestaltung oder der Materialbeschaffung mitbestimmen.
Gärtnern und Kochen
„Zugleich dürfen sie sich überall einbringen und ausprobieren, beim Kochen und Backen genauso wie bei der Terrarienpflege, der Reparatur von Dreirädern, beim Gärtnern oder auch bei kleinen Büroarbeiten. Zweimal im Jahr übernehmen sie bei einem Kindertag sogar ganz das Zepter und gestalten den Tag selbst. Das gibt ihnen Selbst- und Verantwortungsbewusstsein und stärkt sie für den Alltag.“
Symbolbild: Shutterstock.com