Notfallseelsorger kümmern sich in Illerkirchberg um Betroffene
Nach der tödlichen Schulwegattacke ist der Tatverdächtige in U-Haft
Nach der tödlichen Schulweg-Attacke in Illerkirchberg stehen Notfallseelsorger den betroffenen Familien zur Seite. "Es geht darum, dass sie das Gefühl bekommen, dass sie in diesen schweren Stunden nicht allein sind", sagte der Leiter der Notfallseelsorge Ulm/Alb-Donau-Kreis, Michael Lobenhofer, der Deutschen Presse-Agentur.
Seelsorger kümmern sich auch um Organisatorisches
Aber auch Organisatorisches wie etwa eine Trauerfeier für die 14-Jährige sei ein Thema, zu dem die drei Seelsorger vor Ort Antworten beisteuern. "Wenn wir sehen, dass Verwandte und Freunde sich gut um die Familien kümmern, ziehen wir uns wieder zurück." Außerdem werde eine Person betreut, die das Verbrechen gesehen habe, sagte Lobenhofer.
Tatverdächtiger ist inzwischen in U-Haft
Am Montagmorgen soll ein Mann aus Eritrea zwei Mädchen auf dem Weg zur Schule in Illerkirchberg südlich von Ulm angegriffen und so schwer verletzt haben, dass eine 14-Jährige starb. Das zweite Mädchen, 13 Jahre alt, wurde vermutlich mit einem Messer schwer verletzt. Der 27-jährige Verdächtige ist wegen Mordes und versuchten Mordes in Untersuchungshaft.
Was erzähle ich den Kindern und was nicht
Auch Eltern und Lehrer melden sich bei der Notfallseelsorge, um zu erfahren, wie sie mit ihren erschütterten Kindern umgehen sollen. Es gelte dann, darauf hinzuweisen, dass man in Deutschland generell in Sicherheit lebe, solche Dinge aber immer wieder vorkämen, betonte Lobenhofer. Zu den Aufgaben der Notfallseelsorge gehöre es auch, Gerüchten und Halbwahrheiten entgegenzuwirken.
Was tun bei Angst vor dem Schulweg
Wenn Kinder Angst vor dem Schulweg zeigten, sollten Eltern sie begleiten oder in einer Gruppe mit anderen zusammen laufen lassen. Lehrer sollten auf Signale hören und ins Einzelgespräch gehen, statt mit der ganzen Klasse über den Tod der Schülerin zu sprechen. "Man darf die Kinder nicht überfrachten, manche wollen auch nicht alles hören", erläuterte Lobenhofer. Auch der schulpsychologische Dienst sei bei der von den beiden Mädchen besuchten Schule im Einsatz.