Mithelfen und dafür kostenlos Urlaub machen
Urlaub gegen Hand: Angebote findet Ihr hier
Kostenlos in den Urlaub: klingt nicht schlecht, oder? Beim Konzept „Urlaub gegen Hand“ läuft das genauso ab. Die Idee: Ihr wohnt umsonst auf einem Bauernhof, einem Weingut oder in einem ganz normalen Haus, und packt als Gegenleistung mit an. Bei der Ernte zum Beispiel, beim Kuhstall ausmisten oder bei der Gartenarbeit. Im Netz findet Ihr zahlreiche solcher Möglichkeiten – unter anderem auf der Plattform holiday4help.com.
Handlangerarbeiten und Haus-Sitting
„Man lernt Menschen kennen, Freundschaften entstehen, man ist nicht alleine im Urlaub. Man kann immer etwas dazulernen, als Gastgeber und als Gast“
Anja ist von Deutschland nach Schweden ausgewandert. Sie besitzt dort ein weitläufiges Grundstück mit Haus, Kaninchenstall und Garten. Wer hilft beim Feuerholzspalten oder bei der Gartenarbeit kann bei Ihr unterkommen. Ihre Erfahrungen waren bislang durchweg positiv. Feste Arbeitszeiten gebe es nicht, man spreche sich eben ab. Entscheidend sei für sie vor allem die Sympathie.
Julie sucht vor allem jemanden, der auf Ihre Tiere aufpasst. Mit Hund, Katzen und Hühnern lebt sie auf Mallorca. Die Idee dazu, Urlaub gegen Hand anzubieten, ist bei Ihr aus der Not entstanden: sie wollte selbst in den Urlaub und brauchte jemanden, der die Tiere versorgte. Auch sie hat bislang keine schlechten Erfahrungen gemacht – und stellt Besuchern sogar ihr Zweitauto, da die Mietwagen auf der Insel recht teuer sind.
Austausch und Begegnungen
Seit 2020 nutzt Rike aus Freiburg das Konzept begeistert. Sie hat bereits nördlich von Koblenz beim Apfelsaftpressen geholfen oder bei der Ernte von Mandeln, Wein und Oliven auf La Palma. Jedes Mal gegen kostenlose Unterkunft. Das Sparen steht für sie dabei gar nicht so im Mittelpunkt – vielmehr gehe es um Austausch:
„[Es ist] weit mehr als nur ein Tausch. Es geht auch darum, aus der Isolation raus zu kommen und den Horizont zu erweitern. Ich hätte mich auch irgendwo einmieten können, aber ich hätte nicht diese Begegnungen gehabt, den Kontakt, den Dreck unter den Fingernägeln“
Wer bereit ist, ein paar Stunden in der Woche mitzuarbeiten und sich ernsthaft einzubringen, für den kann Urlaub gegen Hand ein bereicherndes Erlebnis sein. Aufpassen sollte man, wenn zu viel gefordert wird, rät Rike. Teils werde gefordert, in der Hotelerie auszuhelfen oder in der Gastronomie zu bedienen. Bei solchen Angeboten sollte man Vorsichtig sein, denn es gehe nicht darum, dass ein „finanzieller Vorteil für den einen oder anderen“ dabei rausspringt, sondern um Offenheit für Begegnungen.