Kliniken im Land fürchten Abrutschen in die roten Zahlen
Drei Viertel der Kliniken in Baden-Württemberg rechnen damit, in diesem Jahr in die roten Zahlen zu rutschen. Das geht aus einer Umfrage der Baden-Württembergischen Krankenhausgesellschaft (BWKG) hervor. Die Ergebnisse seien alarmierend, sagte Heiner Scheffold, Vorstandsvorsitzender der BWKG, einer Mitteilung zufolge am Freitag in Stuttgart.
«Die Finanzlage der Krankenhäuser verschlechtert sich immer weiter», so Scheffold, der auch Landrat des Alb-Donau-Kreises ist. Im vergangenen Jahr hatten knapp 59 Prozent der Krankenhäuser im Südwesten laut BWKG rote Zahlen geschrieben. 2020 hatte noch fast jedes zweite Haus Gewinne gemacht.
Scheffold warf der Bundesregierung Untätigkeit vor, es rolle bereits eine Insolvenzwelle von Krankenhäusern in Deutschland. Am 20. September wollen die Krankenhausgesellschaft und die Kliniken zu eine Großdemonstration in Stuttgart abhalten. Die Kliniken fordern vor allem mehr Geld. «Die Kostensteigerungen durch Tarifverträge und Inflation müssen dauerhaft finanziert werden», sagte Scheffold.
Etwas verbessert hat sich laut Krankenhausgesellschaft die Bewertung der aktuellen wirtschaftlichen Lage. Hatten in der zweiten Hälfte des vergangenen Jahres noch fast 80 Prozent der befragten Krankenhäuser diese als schlecht oder eher schlecht eingestuft, sind es im ersten Halbjahr dieses Jahres noch gut 65 Prozent. Schwierig bleibt laut Krankenhausgesellschaft dagegen die Suche nach dringend benötigtem Fachpersonal. Der Umfrage zufolge haben gut 90 Prozent der Krankenhäuser Schwierigkeiten, Pflegepersonal zu finden.
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