Vorläufige Festnahmen nach Protestaktion am Ulmer Münster
Nach einer Protestaktion auf dem Ulmer Münster hat die Polizei sechs beteiligte Klimaaktivistinnen und Klimaaktivisten vorübergehend festgenommen. Nach der Aufnahme ihrer Personalien seien die zwischen 17 und 23 Jahre alten Aktivisten wieder entlassen worden, sagte ein Sprecher der Polizei.
Gegen etwa 6.00 Uhr begann der Polizei zufolge der Einsatz an der Kirche mit dem höchsten Kirchturm der Welt. Klimaaktivisten hatten dort ein großes Protestbanner mit der Aufschrift «Wäre Jesus Klimaaktivist?» aufgehängt. Es bestehe der Verdacht des Hausfriedensbruchs, weitere Verstöße würden geprüft, sagte ein Polizeisprecher. Spezialkräfte brachten drei Aktivisten demnach mithilfe eines Hubwagens herunter. Das Banner wurde ebenfalls entfernt.
«Es war uns wichtig, die Frage 'Wäre Jesus Klimaaktivist?' weit oben und gut sichtbar zu platzieren, um für christliche Werte in der europäischen Klimapolitik zu werben», sagte ein Sprecher der Gruppe von Klimaaktivistinnen und Klimaaktivisten laut einer Mitteilung. Das Banner ist nach Angaben der Klimaaktivisten 100 Quadratmeter groß und hängt laut Polizei an der Front des Ulmer Münsters.
Der Sprecher sagte, Klimaaktivistinnen und Klimaaktivisten aus Süddeutschland hätten sich für diese Aktion zusammen getan. 20 bis 30 Personen seien an der Vorbereitung beteiligt gewesen. Zu dritt seien sie am Ulmer Münster hoch geklettert und hätten das Banner auf 70 Meter Höhe aufgehängt. Dies habe zwei Stunden gedauert.
Vor einer Woche wurde Aktion noch verhindert
Bereits vor einer Woche hatten die Klimaaktivisten geplant, das Banner am Ulmer Münster aufzuhängen. Damals hatte jedoch die Polizei die Aktion nach eigenen Angaben nach einem anonymen Hinweis verhindert.
Mit genau 161,53 Metern hat das Münster in Ulm den höchsten Kirchturm der Welt. Der Grundstein für das Münster, das auch als größte evangelische Kirche Deutschlands gilt, wurde im Jahr 1377 gelegt.
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