Impfpass und Check-in für Corona-Warn-App
Einchecken beim Restaurantbesuch, vor dem Einkauf oder bei einer Geburtstagsfeier - die offizielle Corona-Warn-App wird mit einem Update erweitert und soll bei Veranstaltungen die Kontaktnachverfolgung leichter machen. Die neue Funktion ähnelt der Luca-App, die bereits in Städten wie Stuttgart eingesetzt wird. Das Update ist ab heute für iPhone und Android verfügbar. Bis zum Sommer sollen weitere Funktionen hinzukommen. Das Update ist ab heute verfügbar, bis es auf allen Geräten verfügbar ist kann es allerdings bis zu zwei Tage dauern.
Einchecken per QR-Code
Bislang hat die Corona-Warn-App lediglich über die Bluetooth den Abstand zu anderen Geräten gemessen. Sitzt ihr also längere Zeit direkt neben einer Person, die später positiv getestet wird, kann Euch die App benachrichtigen. Mittlerweile ist klar, das über die Atemluft verbreitete Aerosole im Raum eine viel größere Rolle bei der Ansteckung spielen, als ursprünglich angenommen. Besucht Ihr einen öffentlichen Ort wie ein Restaurant oder eine Bibliothek (sobald das wieder möglich ist), ist es sinnvoll, dass Euch die App auch dann benachrichtigt, wenn Ihr nur im selben Raum mit einer infizierten Person statt direkt in ihrer Nähe gewesen seid. Öffnungen, wenn sie dann kommen, sollen damit sicherer gestaltet werden.
Bevor Ihr einen öffentlichen Ort betretet oder eine Veranstaltung besucht, scannt Ihr dann über die App mit Eurer Handykamera einen QR-Code, den der Veranstalter aushängt. Tut dies auch ein anderer Besucher und trägt dieser nachher in der App ein, sich angesteckt zu haben, werden alle benachrichtigt, die den gleichen QR-Code gescannt haben.
Eigene Check-in-Codes erstellen
Über die App könnt Ihr auch selber QR-Codes für eigene Veranstaltungen erstellen. Bringt bei den aktuell strengen Kontaktbeschränkungen nicht viel, aber wenn wieder private Feiern erlaubt sind, bietet sich diese Funktion beispielsweise gut für Geburtstage oder Hochzeiten an.
Unterschiede zur Luca-App
Mehrere Bundesländer, darunter Baden-Württemberg, investieren in die App “Luca”. Diese bietet schon länger eine ähnliche Check-in-Funktion. Gedacht ist diese vor allem, um auf die Zettelwirtschaft beim Anmelden wie im letzten Jahr verzichten zu können. Die App kann Daten an die Gesundheitsämter weiterleiten und als Nutzer müsst Ihr Eure Kontaktdaten angeben. Nur eben nicht wie im Sommer auf Papier oder in langen, datenschutzrechtlich fragwürdigen Listen, sondern rein digital. Eure Daten werden dabei zentral gespeichert.
Die Corona-Warn-App funktioniert komplett anonym und leitet keinerlei persönliche Daten weiter. Hier werdet Ihr als Nutzer wie bisher über die App informiert, wenn Ihr am selben Ort eingecheckt habt, wie eine infizierte Person. Die Luca-App wird von einem privaten Anbieter entwickelt, die Corona-Warn-App vom Robert-Koch-Institut herausgegeben, also von einer öffentlichen Behörde.
Digitaler Impfpass
Noch vor den Sommerferien soll in der App auch ein digitaler Impfpass angezeigt werden. Wenn Ihr geimpft seid, könnt Ihr dass dann über die App nachweisen. In anderen Ländern wie beispielsweise Israel werden solche Impfzertifikate bereits als Einlassbedingung für öffentliche Orte wie Bars oder Fitnessstudios eingesetzt. Außerdem soll es künftig auch möglich sein, Ergebnisse von Schnelltests über die App angezeigt zu bekommen.
Was bringt die App?
Die App hilft nicht, eine Ansteckung zu verhindern. Sie kann aber dazu beitragen, dass Menschen nachträglich darüber informiert werden, wenn sie sich in der Nähe infizierter Personen aufgehalten haben. Diese sind schon Tage vor dem Auftreten erster Symptome ansteckend. Daher gilt: Je früher eine Person über ein Infektionsrisiko Bescheid weiß, desto schneller kann sie selbst Schutzmaßnahmen ergreifen und sich testen lassen oder sich in eine Quarantäne begeben, um andere vor einer Ansteckung zu bewahren. Die App ist verfügbar für iPhone und Android.
Überwacht die App meinen Standort?
Nein, da braucht Ihr Euch keine Sorgen zu machen. Die App überprüft lediglich, ob sich andere Smartphones in der Nähe befinden. Und das läuft nicht über GPS sondern über die Bluetooth Verbindung, die Ihr sonst beispielsweise für Lautsprecher oder Kopfhörer nutzt. Der Standort wird also nie erfasst oder gespeichert. Mit der App verwandelt sich Euer Smartphone in einen kleinen "Bluetooth-Leuchtturm", der im Abstand von zweieinhalb bis fünf Minuten eine Serie von Identifikationsnummern in die nähere Umgebung funkt. Gleichzeitig lauscht das Telefon, ob es Bluetooth-Signale von anderen empfangen kann. Halten sich Nutzer, die beide die App laufen haben, nebeneinander auf, tauschen die Smartphones ihre IDs aus. Auch, wenn
Wie erfahre ich, dass ich Kontakt zu einem Infizierten hatte?
Wer positiv auf Covid-19 getestet wurde, trägt diesen Status selbst in die App ein. Um einen Missbrauch zu verhindern muss dieser Status offiziell bestätigt werden. Das geschieht zum einen über einen QR-Code, den man vom Testlabor erhält. Alternativ kann man auch eine TAN eingeben, die man von einer Telefon-Hotline bekommt, da nicht alle Labore in der Lage sind, QR-Codes zu generieren. Im Infektionsfall erhalten die betroffenen Kontakte einen Hinweis, dass sie sich testen lassen sollen.