Hilfen aus BW nach Erdbeben in Kroatien
Das schreckliche Erdbeben in Kroatien Ende letzten Jahres haben vor lauter Pandemie viele von uns gar nicht bewusst wahrgenommen. Am 29. Dezember bebte dort die Erde, zahlreiche Häuser stürzten ein. Viele Menschen haben alles verloren, sieben Personen kamen ums Leben. Aus Baden-Württemberg kamen jede Menge Spenden für die Region zusammen, jetzt startet erneut ein Hilfskonvoi der Feuerwehr in Aichtal.
“Es zerreißt mich, das zu ertragen”
Zeljko Buck-Karagic aus Schwäbisch Gmünd hat das Erdbeben sehr bewusst wahrgenommen. Seine Familie lebt in Petrinja nahe der Hauptstadt Zagreb, das Beben der Stärke 6,4 hat das Zentrum der Stadt zerstört:
“Meine Familie wohnt vorübergehend mit Nachbarn im Auto, es regnet rein und es ist alles verschimmelt. Die müssen mit sieben Personen Nacht für Nacht übernachten. Das ist eine Zumutung. Es zerreißt mich, das zu ertragen, und die haben auch keine Kraft mehr.”
Das Schicksal teilen dort dutzende Familien, denn bislang gibt es nicht genug Wohncontainer vor alle. Zeljko war kurz nach der Katastrophe selbst vor Ort um zu helfen, jetzt möchte er Spenden sammeln für weitere Container. 6.000 Euro kostet einer, fertig eingerichtet für zwei bis drei Personen. Über die Spendenplattform Betterplace hat er ein Spendenkonto angelegt und hofft, damit vielen der Opfer eine Menschenwürdige Unterkunft schenken zu können.
Hilfskonvoi aus Aichtal
Auch der Kreis Feuerwehrverband Esslingen-Nürtingen hat fleißig Spenden gesammelt, um den Erdbebenopfern zu helfen. Sebastian Kurz (im Bild zweiter von links) ist Bürgermeister der Stadt Aichtal, selbst bei der freiwilligen Feuerwehr und er hat die Aktion ins rollen gebracht. Von Aichtal aus startet jetzt ein weiterer Konvoi mit Hilfslieferungen. Neben Essen und Kleidung haben sie hauptsächlich Feuerwehrequipment dabei.
Unterstützung der Rettungskräfte vor Ort
“Die Feuerwehren [vor Ort] sind seit nahezu vier Wochen im Dauereinsatz”, hat er uns erzählt, immer wieder gebe es starke Nachbeben. Feuerwehrhäuser in Kroatien sind eingestürzt, Fahrzeuge kaputt, daher “ist es wichtig, dass die Rettungskräfte vor Ort das notwendige Material bekommen, um gut und richtig helfen zu können”. Ihr Einsatz stößt nicht überall auf Verständnis: “Es gibt Menschen, die unsere Hilfsaktion nicht nachvollziehen können. Vielleicht liegt es auch daran, dass man in Deutschland kaum etwas von dem Erdbeben und dem Leid der Menschen in Kroatien erfährt." Dennoch sagt er:
"Ich bin fest davon überzeugt, dass wir das richtige tun. Wir müssen in Europa zusammenhalten und füreinander da sein, gerade während der Pandemie.”