Hagel zum Wahlrecht: Menschen werden an Nase herumgeführt
23.02.2025
CDU-Landeschef Manuel Hagel hat am Wahlabend das neue Bundestagswahlrecht als undemokratisch kritisiert. Es sei das erste Mal in der deutschen Geschichte der Fall, dass die Abgeordneten, die von den Menschen in der Heimat direkt gewählt würden, nicht automatisch in den Bundestag einziehen würden, kritisierte er im SWR. «Die Menschen werden an der Nase herumgeführt», sagte er. «Das geht aus unserer Sicht nicht.» Das Wahlrecht müsse reformiert werden.
Mit dem veränderten Wahlrecht, das nun zum ersten Mal greift, ziehen nicht mehr alle siegreichen Wahlkreis-Kandidaten automatisch in den Bundestag ein: Sie bekommen nur noch dann ein Mandat, wenn ihre Partei auf genügend Zweitstimmen kommt, anderenfalls gehen die siegreichen Direktkandidaten leer aus. Dafür entfallen die früher üblichen Überhang- und Ausgleichsmandate. Künftig hat der Bundestag nur noch 630 Abgeordnete statt aktuell 733.
Neues Wahlrecht könnte CDU Direktmandate kosten
In Baden-Württemberg könnten deswegen mehrere CDU-Wahlkreissieger nicht in den Bundestag einziehen. Betroffen sein könnten Wahlkreise, die die CDU eher knapp gewinnen könnte - etwa in großen Städten. Wer den Einzug in den Bundestag geschafft hat, steht wegen des neuen Wahlrechts wohl erst am frühen Montagmorgen fest - nämlich dann, wenn das vorläufige bundesweite Endergebnis vorliegt.
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