Goldtransport überfallen - weiterer Prozess nach fast zwölf Jahren
Der Überfall auf einen Goldtransporter in der Nähe von Ludwigsburg hat fast zwölf Jahre nach der spektakulären Tat ein weiteres gerichtliches Nachspiel. Während sechs bereits zu Haftstrafen verurteilte Männer schon seit längerem aus den Gefängnissen entlassen wurden, steht von diesem Freitag an ein mutmaßlicher siebter Täter in Stuttgart vor dem Landgericht. Der Deutsche soll beim Coup im Dezember 2009 einen der beteiligten Wagen gefahren und die Beute in Sicherheit gebracht haben. Der heute 36-Jährige aus dem Raum Bonn bestreitet die Vorwürfe.
Warum muss er sich erst jetzt vor Gericht verantworten?
Nach Angaben der Staatsanwaltschaft stand der Mann von Anfang an im Verdacht. Allerdings hatte sich dieser damals nicht hinreichend erhärten lassen. Er ist der einzige Tatverdächtige, gegen den im Zusammenhang mit dem Goldraub noch ermittelt wird.
Der Überfall wurde filmreif inszeniert
Die Bande hatte sich als Polizisten der Steuerfahndung verkleidet und den Transporter aus Neumarkt in der Oberpfalz von der A81 bei Ludwigsburg gelotst und geradewegs in die Falle gelockt. Bei dem Raub erbeuteten die Männer, darunter der bekannte Rapper Xatar, 120 Kilo Schmuck und Zahngold im Wert von schätzungsweise rund 1,7 Millionen Euro. Von der Beute fehlt bis heute jede Spur. Die sechs Männer wurden zu Haftstrafen zwischen vier und neuneinhalb Jahren verurteilt.