Gebrauchshunde: Acht außergewöhnliche Hundeberufe
Superhelden tragen Fell
„Wenn ich groß bin, werde ich Polizist. Oder Profisportler. Oder ich werde so berühmt und reich wie Leonardo Di Caprio!“ Solche Wünsche ertönen normal aus Kinderzimmern. Aber was, wenn Hunde sprechen könnten? Würden diese Sätze dann auch in Hundehäuschen fallen?
Eins ist nämlich klar: Nicht nur unsere Kinder, sondern auch unsere Vierbeiner können in der Berufswelt so richtig durchstarten. Aber welche Karrieremöglichkeiten gibt es überhaupt für unsere Lieblinge? Wo kommen die felligen Superhelden zum Einsatz? Und wie können sie uns Menschen unterstützen? Wir haben die Antworten!
Therapiehunde
Chill-Huahuas
Was verbindet ihr mit Flughäfen? Vermutlich Stress. Ein Flughafen in San Francisco hat dagegen hündische Abhilfe eingestellt. Ein Hunde-Trupp, die so genannte “Wag Brigade” (Wedel-Brigade) sorgt dort seit 2013 für entspannte Reisen und kann gestresste Passagiere beruhigen. Mittlerweile gehört übrigens auch ein Schwein dazu. Ähnliche Projekte gibt es auch an anderen Flughäfen.
Hunde können bei vielen Menschen Stress lindern. Im medizinischen Bereich werden speziell ausgebildete Therapiehunde ebenfalls eingesetzt, zum Beispiel um Angstzustände zu lindern.
Lese-St(h)unde
„Einfach mal entspannen und den Lieblingsgeschichten lauschen“ - so könnte die Stellenausschreibung eines Lesehundes klingen. Sie treten ihre Arbeit vor allem in Schulen oder Bibliotheken an und lassen sich dort von Kindern streicheln und belesen. Auch wenn dieser Job bequem klingt, erfüllt er einen wichtigen therapeutischen Zweck: Die Kinder haben einen (tierischen) Gegenüber, für den sie zusätzlich Verantwortung übernehmen und der ihnen hilft, Unsicherheiten abzulegen.
Rettungshunde
Rettung auf vier Pfoten
Unter Lawinen und Trümmern, im Wald oder auf See – überall dort, wo Menschen unauffindbar verschwinden, sorgt die Rettung auf vier Pfoten für Hoffnung. Denn die feine Fellnase eines Rettungshundes erschnüffelt Vermisste Menschen oder verwirrte Omas und Opas deutlich verlässlicher, als wir es je könnten. Mit 60 mal so vielen Geruchszellen und einem 40 mal größeren Geruchszentrum im Gehirn sind uns unsere Haustierchen klar überlegen.
Spürhunde
Der "übersinnliche" Hund
Dieser Riecher kommt einem nicht immer zugute - zumindest nicht, wenn man „was“ dabei hat. Denn Drogenhunde machen mit ihrem Geruchsgedächtnis vielen Schmugglern den Garaus. In manchen Ländern, in denen Marihuana legalisiert wurde, stellt das ein Problem dar: Die Hunde springen immer noch auf die Droge an, was teils für Tumult sorgen kann.
Bankräuber sind in Baden-Württemberg bald auch nicht mehr sicher: Polizeihunde hierzulande lernen seit neustem, selbst Banknoten zu erschnüffeln. Das Pilotprojekt ist im Februar 2021 gestartet.
Schlittenhunde
Haarige Profisportler
Vergesst Usain Bolt, Christiano Ronaldo oder Dirk Nowitzki und macht Platz für die echten Sportler unserer Zeit: Schlittenhunde. Bei jährlichen Hundeschlittenrennen stellen sie ihr Können regelmäßig unter Beweis. Der "Iditarod" zum Beispiel wird seit knapp 50 Jahren in Alaska ausgetragen und ist ungefähr 40 mal länger als ein normaler Marathon.
Filmhunde
Und Action!
Filme mit Hunden als Protagonisten sind beliebte Klassiker. Allein der Film „Lassie“ spielte in Deutschlands Kinos rund 650 Tausend Euro ein. Filmhunde gelten in Hollywood daher als die erfolgreichsten Angehörigen der Branche. Klingt verlockend? Zum schnellen Geld kommt man als Filmhund aber nicht. Für den Start der Schauspielkarriere benötigen sie eine mehrjährige Ausbildung.
Bewährungshelfer Bello
Wenn man sich Bewährungshelfer vorstellt, laufen sie vermutlich nicht auf vier Beinen. Wer aber in Australien hinter Gittern sitzt, hat möglicherweise ein tierisches Vergnügen. Da hier als Bewährungshelfer*innen auch Hunde eingestellt werden. Die Gefangenen kümmern sich um diese und übernehmen so Verantwortung. Zudem verarzten die Häftlinge wilde Tiere, die sie anschließend wieder freilassen. Die Vorgehensweise? Ein voller Erfolg: Die Hunde erfüllen, laut Statistiken, ihre Aufgabe der Resozialisierung.
Blindenhunde
Nicht dauernd auf eine andere Person angewiesen zu sein, ist für blinde Menschen nicht selbstverständlich. Aber seit 1900 ermöglichen Blindenhunde ihnen genau das. Blindenhunde bedeuten daher mehr Lebensqualität für Menschen mit Seheinschränkungen und sind gleichzeitig eine liebevolle Begleitung. Übrigens: Blindenhunde sollten nicht gestreichelt werden, während sie arbeiten.
Von Solveg Streicher und Tina Hauswald