Gaspreise in BW steigen zum Oktober teils kräftig
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Gaspreise in BW steigen zum Oktober teils kräftig

22.08.2022

Die Gaspreise in Baden-Württemberg steigen mit den neuen Umlagen ab Oktober teils kräftig. Auch die geplante Senkung der Mehrwertsteuer auf Gas gleicht die Preissteigerungen oft nicht aus. Das ergab eine Umfrage unter Grundversorgern im Land.

Erhöhungen sollen eins zu eins an die Kundinnen und Kunden weitergegeben werden

In Freiburg, Heidelberg oder Mannheim planen die Gas-Grundversorger bereits eine Weitergabe der Umlagen ab dem 1. Oktober. In Mannheim beträgt die Steigerung etwa im Tarif Natura Grundversorgung 2 rund 30 Prozent, teilte der Grundversorger MVV Energie mit. Eine abgesenkte Mehrwertsteuer werde die Steigerung abmildern, aber nicht vollständig ausgleichen. In Freiburg würde eine Mehrwertsteuerabsenkung die Mehrbelastung um etwa die Hälfte reduzieren, teilte eine Sprecherin vom dortigen Grundversorger Badenova mit.

Die Stadtwerke Heidelberg wollen die Erhöhungen eins zu eins an die Kunden weitergeben - das ergebe mit der aktuellen Mehrwertsteuer eine Preissteigerung von knapp unter 20 Prozent, hieß es. Sinke nun die Mehrwertsteuer, gleiche das die Mehrbelastung für Haushalte nicht aus. Bei einem Haushalt mit 18 000 Kilowattstunden Jahresverbrauch ergebe sich durch die Mehrwertsteuerabsenkung von 19 auf 7 Prozent eine Entlastung von 337 Euro. Die Umlagen führten bei einer Mehrwertsteuer von 7 Prozent aber zu einer Mehrbelastung von 477 Euro - Kunden müssten also unterm Strich 140 Euro im Jahr mehr bezahlen.

Nicht alle Gasversorger erhöhen gleich zum 1. Oktober

Der Energiekonzern EnBW will hingegen noch nicht zu Anfang Oktober mit den Gaspreisen hochgehen. Preisanpassungen hätten bis zum Freitag kommuniziert werden müssen, die Höhe der Umlage sei aber erst am 15. August bekannt geworden, hieß es. EnBW prüfe daher die Weitergabe zu einem späteren Zeitpunkt. Beim Strompreis geht es bei EnBW ab Oktober im Grundversorgungstarif im Durchschnitt um 31,1 Prozent nach oben.

Auch die Karlsruher Stadtwerke und der Heilbronner Gas-Grundversorger HNVG erhöhen ihren Gastarif zum 1. Oktober noch nicht. In Karlsruhe erfolge das aber eventuell zum 1. November, teilte ein Sprecher mit. Über die Höhe der Preisanpassung gebe es noch keine Entscheidung - die Umlagen würden aber in jedem Fall voll weitergegeben. Das bedeutet laut Sprecher, dass die Preise wohl etwas stärker erhöht werden, um die Umlage für Oktober rückwirkend zu finanzieren.

Mit Gasumlage soll Beschaffungskosten von Großimporteuren ausgleichen

Mit der vergangene Woche verkündeten Gasumlage von 2,4 Cent je Kilowattstunde sollen erhöhte Beschaffungskosten von Großimporteuren ausgeglichen werden, um diese vor der Pleite zu bewahren. Dazu kommt eine Gasspeicherumlage in Höhe von 0,059 Cent. Die Bundesregierung kündigte am Donnerstag zudem eine Senkung der Mehrwertsteuer auf Gas von 19 auf 7 Prozent an.

Symbolbild: Shutterstock.com