«Für immer Frühling»-Sängerin: Song zwischen den Jahren
Der aktuelle Demokratiebewegungsohrwurm «Für immer Frühling» der Newcomerin Soffie ist nach Angaben der Sängerin zwischen den Jahren ohne Kalkül entstanden. «Die Grundidee entstand in den ruhigen Tagen zwischen Weihnachten und Silvester 2023», sagte die 24-Jährige dem «Mannheimer Morgen». Eigentlich habe sie ihre Sehnsucht nach dem Sommer ausdrücken wollen. «Dann ist mir aber aufgefallen, dass mir der Sommer zu heiß ist. Deswegen der Frühling.» Einen konkreten politischen Anlass habe es beim Schreiben nicht gegeben, tritt Soffie (mit zwei F als Sängerin) Spekulationen entgegen, sie habe gezielt einen Soundtrack zur neuen Bewegung gegen rechts liefern wollen.
«Vom kurzen Social-Media-Clip zur deutschlandweiten Anti-AfD-Hymne», beschrieben die Ermittler der Offiziellen Deutschen Charts neulich das Lied. Der Song der Popakademie-Studentin Sofie Aspacher, die laut «Mannheimer Morgen» aus der Region um Backnang kommt, stieg vor bald drei Wochen in den Charts auf Platz 17 ein und kletterte dann auf Platz 15. «Ich bin natürlich maximal überrannt», sagte die Indie-Pop-Sängerin. «Ich bin ja noch ganz neu auf diesem Level und muss das alles erstmal ein bisschen ordnen.»
In dem Lied heißt es: «In das Land, in dem für immer Frühling ist/Darf jeder komm’n und jeder geh’n, denn es gibt immer ein’n Platz am Tisch (...) Alle sind willkomm’n, kein Boot, das sinkt im Mittelmeer.»
Soffie sagte: «Ich glaube, das ist auch der Grund, warum der Song gerade so eine riesige Welle schlägt: Weil er nicht so – ich sage es mal in Anführungszeichen – aggressiv ist. Weil sich darauf viel viel mehr Menschen irgendwie einigen können und das Lied einfach nur ein schönes Bild von einer friedlichen Welt zeichnet. Und dagegen kann man eigentlich nichts sagen.»
Aber der Erfolg hat Schattenseiten. Am Anfang seien die Kommentare im Internet und in sozialen Medien hauptsächlich positiv gewesen. «Dann wurde es immer böser und aggressiver, so dass ich die Kommentare nur noch in Momenten öffne, in denen ich mich stabil genug fühle. Weil einem da die grausamsten Dinge an den Kopf geworfen werden.»
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