Container brennen am Tag nach der Explosion im Iran. , © Meysam Mirzadeh/Tasnim News Agency/AP/dpa
Container brennen am Tag nach der Explosion im Iran.  Meysam Mirzadeh/Tasnim News Agency/AP/dpa, dpa
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Explosion im Iran: 40 Tote, über 1.000 Verletzte

27.04.2025

Die Zahl der Todesopfer nach der Explosion im Hafen von Shahid Radschaei in der südiranischen Provinz Hormusgan ist nach Angaben des staatlichen Fernsehsenders IRIB auf mindestens 40 gestiegen. Die Zahl der Verletzten wurde von IRIB mit über 1.000 angegeben.

Mohammed Dschamalian, der als Mitglied des parlamentarischen Gesundheitsausschusses an den Unglücksort geschickt wurde, sprach von entsetzlichen Szenen in der örtlichen Gerichtsmedizin. «Einige der Toten konnten aufgrund ihrer schweren Verbrennungen nicht mal identifiziert werden und es müssen daher DNA-Proben entnommen werden», sagte er der Nachrichtenagentur Ilna. Unter den Verletzten seien 280 schwer verletzt, mehr als 120 mussten notoperiert werden. Die Ärzte gehen laut Dschamalian davon aus, dass es unter den Schwerverletzten noch mehr Tote geben wird.

Laut Regierungssprecherin Fatemeh Mohadscherani sind die Krankenhäuser in der Provinz mit der Behandlung der vielen zum Teil Schwerverletzten überfordert und daher müssen viele Patienten in andere Städte verlegt werden. Die Einwohner der Provinz Hormusgan werden weiterhin aufgerufen, Blut für die Verletzten zu spenden.

Präsident fordert lückenlose Aufklärung

Die örtlichen Behörden behaupten, dass die Lage in der Hafenstadt wieder normal sei, über die Ursache der Katastrophe aber herrscht weiterhin Stillschweigen. Hat sich die Detonation, wie ursprünglich berichtet, in einem Treibstofflager des Hafens ereignet oder war die unsachgemäße Lagerung von Raketentreibstoff in einem der Depots der Auslöser? Auch ein Sabotageakt durch den Erzfeind Israel wird nicht ausgeschlossen. Präsident Massud Peseschkian hat eine lückenlose Aufklärung des Unglücks angeordnet und zu diesem Zweck ein Spezialteam mit zwei Ministern an den Unglücksort entsandt.

Mehrere Staatschefs, darunter der russische Präsident Wladimir Putin, haben dem Iran ihr Beileid zu dem Unglück ausgesprochen. Wie der Kreml mitteilte, schickte Russland zudem zwei Zivilschutzflugzeuge mit Personal in den Iran, um bei den Löscharbeiten zu helfen. Auch Einheiten der iranischen Luftwaffe und Marine wurden als Hilfstruppen eingesetzt.

Die Wucht der Detonation war so gewaltig, dass die Druckwelle noch in einem Umkreis von 50 Kilometern zu spüren war. Sie richtete erhebliche Schäden an der Hafeninfrastruktur an und wird den Im- und Export des Landes auf unabsehbare Zeit beeinträchtigen. Schahid Radschaei ist der größte Containerhafen des Landes und Teil des Haupthafens von Bandar Abbas in der Provinz Hormusgan. Dort wird mehr als ein Drittel des iranischen Seehandels abgewickelt.

© dpa-infocom, dpa:250426-930-469624/5