Badevergnügen in Baden-Württemberg: Tipps für Eltern
Im vergangenen Jahr hat die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) verzeichnet, dass in Deutschland mindestens 378 Menschen ertrunken sind, darunter mindestens 16 Kinder unter zehn Jahren. Für jeden tödlichen Badeunfall sind etwa vier, die eine stationäre Behandlung erfordern. Ein wichtiger Faktor zu berücksichtigen ist, dass bereits nach etwa vier bis sechs Minuten unter Wasser das Risiko von bleibenden Hirn- und Organschäden besteht, abhängig von der Wassertemperatur. Fakten, Folgen und Tipps rund ums Baden mit der Familie findet Ihr im folgenden Artikel.
Aufmerksamkeit ist unerlässlich
Kinder, die noch nicht sicher schwimmen können, sollten niemals unbeaufsichtigt im Wasser oder in der Nähe eines Gewässers gelassen werden. Viele Unfälle ereignen sich, wenn Kinder unbemerkt ins Wasser fallen.
Gefahren in flachen Gewässern für Kleinkinder
Selbst in flachen Gewässern wie Pfützen, Plantschbecken oder Badewannen besteht die Gefahr, dass Kleinkinder ertrinken, wenn sie fallen und mit ihrem vergleichsweise schweren Kopf unter Wasser geraten.
Klare Zuständigkeiten festlegen
Wenn mehrere Erwachsene, wie Eltern und Großeltern, mit Kindern baden, kann es leicht passieren, dass niemand bemerkt, wie das Kind unbeaufsichtigt ins Wasser geht oder fällt. Daher ist es wichtig, klare Absprachen zu treffen, wer zu welchem Zeitpunkt die Verantwortung trägt.
Wissenswert: Stilles Ertrinken
Im Gegensatz zu gängigen Vorstellungen schreien Ertrinkende oft nicht und rudern nicht wild mit den Armen. Sie versinken einfach lautlos! Besonders kleine Kinder verschwinden häufig plötzlich lautlos unter der Wasseroberfläche.
Schwimmhilfen bieten keine 100%ige Sicherheit
Obwohl Schwimmhilfen wichtig sind, bieten sie keinen hundertprozentigen Schutz vor dem Ertrinken. Kinder können mit dem Kopf nach vorne kippen und unter Wasser geraten. Daher müssen auch Kinder mit Schwimmflügeln und ähnlichen Hilfsmitteln ständig beaufsichtigt werden.
Früher Schwimmunterricht
Je früher Kinder schwimmen lernen, desto geringer ist die Gefahr des Ertrinkens. Doch das Erreichen des Seepferdchen-Abzeichens bedeutet nicht zwangsläufig, dass das Kind sicher schwimmen kann! Eine sichere Schwimmfähigkeit wird erst durch das Beherrschen der Anforderungen des Bronze-Schwimmabzeichens erreicht.
Vereinbarung von Baderegeln mit Kindern
Für (ältere) Kinder, die bereits schwimmen können, sollten folgende Regeln vereinbart werden:
• Immer Bescheid geben, bevor sie ins Wasser gehen.
• Nicht am Beckenrand rennen.
• Sich nicht unter Rutschen und Sprungtürmen aufhalten.
• Nicht in unbekannte Gewässer springen, besonders nicht mit einem Kopfsprung, da die Wassertiefe unbekannt sein kann oder sich Hindernisse unter der Wasseroberfläche befinden könnten.
• Niemals allein in natürlichen Gewässern schwimmen, da niemand zur Hilfe kommen kann, falls eine Notsituation eintritt.
• Das Wasser verlassen, wenn sie frieren oder erschöpft sind.
Die richtige Badekleidung wählen
Die Wahl der richtigen Badekleidung ist entscheidend für die Sicherheit Eurer Kinder im Wasser. Ungeeignete Badekleidung kann das Schwimmen erschweren und sogar gefährlich sein. Lockere Kleidung, wie T-Shirts oder weite Shorts, kann sich im Wasser vollsaugen und schwer werden, was das Schwimmen und Bewegen erheblich erschwert. Auch können sich Kinder in weiten Kleidungsstücken verheddern und dadurch in Panik geraten.
Darüber hinaus sollten Schwimmwindeln für Kleinkinder verwendet werden, da normale Windeln sich mit Wasser vollsaugen und die Bewegungsfreiheit stark einschränken können. UV-Schutzkleidung ist sinnvoll, um die Haut vor Sonnenbrand zu schützen, sollte jedoch ebenfalls eng anliegen und aus Materialien bestehen, die sich nicht vollsaugen.