Baden-Württemberg steigt aus Luca-App-Kontaktverfolgung aus
Das Land Baden-Württemberg wird in Zukunft nicht mehr auf die Luca-App zur Kontaktverfolgung zurückgreifen. Der Vertrag mit dem privaten Betreiber der Software werde nicht über Ende März hinaus verlängert, so Sozialminister Lucha. Ohne Kündigung hätte sich der Vertrag automatisch verlängert. Am Montag hatte das Sozialministerium mit Gesundheitsämtern und Computerexperten über die Zukunft der Luca-App gesprochen. Da war der Tenor: Bei der Kontaktverfolgung spiele die App nur noch eine untergeordnete Rolle.
Luca-App kann erstmal noch weiter verwendet werden
"Wir werden nun in einem geordneten Verfahren aus der Nutzung der Luca-App aussteigen", so Sozialminister Manfred Lucha. Bis dahin könne die Luca-App zunächst weiterverwendet werden. Eine Übergangsphase soll den Nutzerinnen und Nutzern nun die Möglichkeit bieten, sich auf die neue Situation einzustellen. “Die Entscheidung vor einem Jahr, die Luca-App für die Kontaktpersonennachverfolgung zu nutzen und damit den Menschen mehr Freiraum beispielsweise in Form von Gastro- oder Theaterbesuchen zu ermöglichen, war absolut richtig. Inzwischen hat sich die Pandemielage verändert”, so Lucha weiter.
Corona-Kontaktnachverfolgung kaum abgefragt
Die Kontaktpersonennachverfolgung der Gesundheitsämter konzentriert sich aktuell mehr auf gefährdete Gruppen und große Ausbrüche. Dadurch werden nach Angaben des Sozialministeriums die Daten praktisch nicht oder nur in seltenen Ausnahmefällen durch die Gesundheitsämter abgefragt und für deren Ermittlungstätigkeiten herangezogen.
Baden-Württemberg ist nicht das einzige Land das aussteigt
Schleswig-Holstein hatte bereits den Vertrag mit der App gekündigt. Am Dienstag beschloss auch Bayern, aus dem Vertrag auszusteigen. Der Freistaat werde den Vertrag Anfang April auslaufen lassen, hieß es aus München.