Baden-Württemberg begrüßt das neue Jahr
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Baden-Württemberg begrüßt das neue Jahr

01.01.2023

Bei milden Temperaturen hat Baden-Württemberg lautstark das neue Jahr begrüßt. Viele nutzten die Gelegenheit, nach zwei Corona-Wintern wieder ausgiebig mit Feuerwerk und Böllern zu feiern. Mehr als 15 000 Menschen feierten und tanzten auf dem Stuttgarter Schlossplatz zur Musik von zahlreichen Bands - auch ohne die in der Stuttgarter Innenstadt verbotenen Feuerwerkskörper. Der Jahreswechsel im Südwesten war nach Ansicht von Innenminister Thomas Strobl "aus polizeilicher Sicht ein normales Silvester". Der CDU-Politiker dankte ausdrücklich den landesweit verstärkten Einsatzkräften.

Einige Verletzte durch Raketen

Die Feuerwehren hatten oft mit Bränden durch fehlgeleitete Silvesterraketen zu tun. Krankenhäuser mussten erneut teils schwere Brandverletzungen durch leichtfertigen Umgang mit Feuerwerkskörpern behandeln. So wurden ins Stuttgarter Klinikum drei Patienten mit schweren Verletzungen insbesondere im Gesichtsbereich eingeliefert. "Bei zwei Patienten war das Augenlicht bedroht. Sie hatten sich über Feuerwerksbatterien gebeugt und hineingeschaut, als diese explodierten", sagte der geschäftsführende Oberarzt der Notaufnahme, Alexander Krohn, am Sonntag. Mehrere Patienten wurden auch durch in die Menge abgefeuerte Feuerwerkskörper verletzt. "Es war eine herausfordernde Nacht", sagte Krohn und berichtete auch von "zunehmend gewaltbereiten Patienten". Vergleichsweise ruhig blieb es in der Uniklinik Freiburg und dem städtischen Klinikum Karlsruhe. Durch einen selbstentzündeten Feuerwerkskörper wurde ein 39-Jähriger in Hohberg im Ortenaukreis schwer verletzt in eine Spezialklinik gebracht. Der Böller traf seine rechte Gesichtshälfte.

Jugendlichen greifen Feuerwehr an

Gegen 01 Uhr hat ein Zeuge Feuerschein aus einem leerstehenden Hallenbad in Kehl im Ortenaukreis festgestellt. Nach ersten Erkenntnissen wurde das Feuer im leeren, gefliesten Beckenbereich mit Hilfe von Brandbeschleuniger vorsätzlich entzündet. Besonders verwerflich: Die Einsatzkräfte wurden während ihrer Arbeit von einer Jugendgruppe mit Feuerwerkskörpern "beschossen", so dass ein Feuerwehrmann ein Knalltrauma erlitt und seinen Dienst beenden musste. Die Polizei hat bereits erste Hinweise auf den Brandstifter.

Sanitäter bei Unfall verletzt

Bei einem Frontalzusammenstoß eines Rettungswagens mit einem Auto bei Unlingen im Kreis Biberach wurden zwei Sanitäter schwer verletzt. Die 45 Jahre alte Fahrerin und der 21 Jahre alte Beifahrer des Rettungswagens mussten aus dem total zerstörten Fahrzeug herausgeschnitten werden. Der alkoholisierte Fahrer des entgegenkommenden Fahrzeugs war in einer Rechtskurve auf die Gegenfahrbahn geraten und wurde leicht verletzt. Während der Unfallaufnahme war die B 312 in beiden Richtungen gesperrt. Den Schaden schätzte die Polizei auf etwa 260 000 Euro.

Brand in Sindelfingen

Wegen eines Balkonbrandes im zwölften Stock mussten 120 Bewohner vorübergehend ein Hochhaus in Sindelfingen im Kreis Böblingen verlassen. Die mit starken Kräften angerückte Feuerwehr hatte den Brand am Neujahrsmorgen schnell wieder gelöscht, so dass die Menschen aus einer Sammelstelle wieder zurück in ihre Wohnungen konnten. Verletzt wurde niemand. Brandursache war wohl eine Silvesterrakete.

Schlechte Luft durch Feuerwerk

Durch das Silvesterfeuerwerk stieg zudem die Feinstaubbelastung an vielen Orten um Mitternacht zeitweise deutlich an, wie aus Daten der Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg (LUBW) hervorging. In Friedrichshafen am Bodensee etwa betrug die Feinstaubbelastung am Sonntagmorgen im Mittel der vergangenen 24 Stunden noch rund 49 Mikrogramm pro Kubikmeter - und lag damit nur knapp unter dem Grenzwert zum Schutz der Gesundheit von 50. Am Silvesterabend hatte die Feinstaubbelastung in der Stadt am Bodensee zeitweise sogar über dem Wert von 100 gelegen. In Stuttgart und Konstanz hatte die Belastung der Luft mit Feinstaub in der Silvesternacht zeitweise ebenfalls über dem Wert von 100 gelegen, in Tübingen nur knapp darunter.

Bild: Symbolbild Shutterstock