Autos in BW mit Bauschaum sabotiert: russischer Geheimdienst unter Verdacht
05.02.2025
Die Staatsanwaltschaft in Ulm hat vier Tatverdächtige im Visier, denen eine Serie von Attacken auf Autos mit Bauschaum zur Last gelegt wird. Es handle sich um insgesamt 123 Sachbeschädigungen. Tatorte seien Blaubeuren, Langenau, Ulm, Blaustein, Beimerstetten und Neu-Ulm. Die vier Männer sind 17, 18, 20 und 29 Jahre alt. Ihren Ausweispapieren nach stammen sie aus Serbien, Bosnien-Herzegowina, Deutschland und Rumänien.
Steckt ein russischer Geheimdienst hinter den Sabotageakten?
Die Polizei geht nun dem Verdacht nach, dass ein russischer Geheimdienst hinter einer Serie von Sabotageakten gegen Autos in mehreren Bundesländern steckt. Man gehe davon aus, dass die Saboteure für ihre Taten Geld von einem russischen Auftraggeber erhalten hätten, hieß es aus Sicherheitskreisen. Zuerst hatte der «Spiegel» über die Ermittlungsergebnisse berichtet. Demnach geht es um mehr als 270 Fahrzeuge in Berlin, Baden-Württemberg, Bayern und Brandenburg.
Die Ermittler in Baden-Württemberg gingen im Dezember zunächst von drei Tatverdächtigen aus. In der Region Berlin waren drei Personen im Alter von 20, 17 und 18 Jahren in einem Auto kontrolliert worden, hieß es damals. Bei den aus dem Raum Ulm stammenden Personen wurde Bauschaum gefunden, wie die Ermittler berichteten. So wurde die Polizei Ulm eingeschaltet.
Sabotage auch in Berlin
Kurz nach der Kontrolle gingen nach einem «Spiegel»-Bericht 43 Anzeigen von Autobesitzern ein, bei deren Fahrzeugen das Auspuffrohr mit Bauschaum verstopft worden war. Am Tatort lagen Papierschnipsel mit Slogans, die auf die Grünen hinweisen sollten - womöglich ein Versuch, die Tat als Aktion radikaler Klimaaktivisten darzustellen.
Bei Wohnungsdurchsuchungen in Ulm, dem Alb-Donau-Kreis sowie im Landkreis Günzburg im Beisein der mutmaßlichen Verdächtigen wurden mehrere Dosen Bauschaum sowie weitere Beweismittel beschlagnahmt. Die jungen Männer machten bei der Vernehmung nur wenige Angaben, wie die Polizei damals weiter mitteilte. Das Trio kam nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen wieder auf freien Fuß. Auch in Berlin wurden Autos auf die gleiche Weise wie im Alb-Donau-Kreis und in Ulm beschädigt.
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