Arnold Schwarzenegger bekommt in Berlin einen Ehrendoktor
Zum Weltstar wurde Arnold Schwarzenegger als Bodybuilder und Actiondarsteller. Später war er auch als Politiker erfolgreich. Aber als der 77-jährige Ex-Gouverneur von Kalifornien am Dienstag in Berlin-Mitte im Auditorium der privaten Hochschule Hertie School auf der Bühne kam, ging es um andere Themen: Schwarzenegger erhielt im brechend vollen Auditorium der Hochschule an der Berliner Friedrichstraße einen Ehrendoktortitel für sein Engagement gegen den Klimawandel und für die Zivilgesellschaft.
Unter den Gästen waren nicht zuletzt viele Studierende, die noch nicht geboren waren, als Schwarzenegger mit Filmen wie «Terminator» zum Weltstar wurde. Vizekanzler und Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) sagte in seiner Rede als Laudator, Schwarzenegger habe die Ehrendoktorwürde mehr als verdient.
Habeck nennt Schwarzenegger ein Vorbild
Er lobte den 77-Jährigen als Vorbild. Auf der Leinwand sei er zwar Conan der Barbar gewesen, als Bürger und Politiker stehe er jedoch für Anstand und die Fähigkeit zum Kompromiss. Schwarzenegger habe sich stets davon leiten lassen, was richtig und notwendig sei, nicht von ideologischen Vorgaben, etwa bei seinem Einsatz für erneuerbare Energien als Gouverneur des US-Bundesstaats Kalifornien, sagte Habeck.
Schwarzenegger, breitschultrig, lächelnd, gut gelaunt, bedankte sich für den Ehrendoktor aus Berlin. Er ist jetzt «Dr. hc. mult.» - das heißt, er hat die Ehrendoktorwürde schon einige Male verliehen bekommen.
Schwarzenegger will von Nutzen sein
In Berlin legte er allerdings Wert darauf, dass augenscheinliche Erfolge für ihn nicht mehr die Bedeutung haben wie in früheren Jahrzehnten: Was ihn am glücklichsten mache, sei nicht, erfolgreicher Bodybuilder und Hollywoodstar gewesen zu sein oder Millionen verdient zu haben, sondern anderen etwas zurückgeben zu können, betonte er.
«Be useful», von Nutzen zu sein, sei sein Anliegen, von Nutzen für diejenigen, die Hilfe brauchen. Das Motto gefiel auch Robert Habeck: «Das könnte der Slogan für meine Kampagne im nächsten Jahr werden», sagte er mit Blick auf die Bundestagswahl.
Schwarzenegger stand den Gästen noch lange Rede und Antwort. Dass er noch immer Republikaner aus Überzeugung sei, erklärte er - egal, was Donald Trump daherrede. Und dass es wichtig sei, eine Vision zu haben, wo es hingehen soll. Und Idole, an denen man sich orientieren kann. Nelson Mandela sei für ihn eins gewesen. Und noch eine Lebenserfahrung wollte er teilen: «Hört nicht auf die Nein-Sager.» Wer etwas erreichen wolle, dürfe sich von ihnen nicht beeindrucken lassen.
Schwarzenegger war nie weg
Habeck sagte, die Lebensgeschichte von Schwarzenegger gehöre zu denen, die man bewundere: Geboren in einem kleinen Dorf in Österreich, «Mr. Universum», Hollywoodstar und dann ein erfolgreicher Politiker, der gelernt habe zwischen Menschen und Programmen zu unterscheiden.
In seiner Paraderolle als «Terminator» (1984) prägte Schwarzenegger den legendären Satz «I'll be back» (Ich komme wieder). Auf ihn selbst passte der nicht: Er war nie wirklich weg. Der Wahl-Kalifornier hat nur immer neue Rollen gefunden.
Schon lange engagiert er sich bei sozialen Projekten genau wie im Kampf gegen den Klimawandel, ist als Umweltaktivist und politischer Berater im Einsatz. Mit 77 ist sein wichtigstes Credo: «Ich bin glücklich, dass ich Menschen hatte, die mich gelehrt haben, anderen etwas zurückzugeben.»
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