Änderungen ab Juli 2024: Was Ihr wissen müsst
24.06.2024
Im Juli 2024 greifen einige Änderungen, die wir Euch an dieser Stelle auf einen Blick zusammengefasst haben.
Schwarzer Bildschirm? Keine automatischen Kabel-TV-Gebühren mehr
Ab dem 1. Juli 2024 endet das Nebenkostenprivileg für Kabelfernsehen. Bisher wurden die Kosten für Kabelfernsehen automatisch über die Nebenkosten abgerechnet. Künftig muss jeder Mieter selbst entscheiden, wie er fernsehen möchte – ob über Internet, Satellit oder Kabel. Automatische Sammelverträge werden abgeschafft, und jeder muss individuell einen Vertrag abschließen, wenn er Kabelfernsehen nutzen möchte. Es lohnt sich daher, die einzelnen Angebote zu prüfen und kritisch zu hinterfragen, was Ihr überhaupt im TV schauen wollt.
Mehr Geld: Rentenbezüge steigen
Ab Juli 2024 dürfen sich rund 21 Millionen Rentnerinnen und Rentner über eine kräftige Erhöhung ihrer Bezüge freuen. Die Renten steigen um 4,57 Prozent, was bei einer Rente von 1.000 Euro einer zusätzlichen Auszahlung von 4.570 Euro entspricht. Besonders profitieren Rentnerinnen und Rentner, die eine Erwerbsminderungsrente beziehen und deren Rentenbeginn zwischen Januar 2001 und Juni 2014 liegt – sie erhalten eine Erhöhung von 7,5 Prozent. Wer seine Rente zwischen Juli 2014 und Dezember 2018 begonnen hat, bekommt eine Steigerung von 4,5 Prozent.
Auch mehr Geld: Diäten für Bundestagsabgeordnete steigen
Die 734 Bundestagsabgeordneten erhalten ab Juli 2024 sechs Prozent mehr Geld. Die Entschädigung steigt um 635,50 Euro auf 11.227,20 Euro pro Monat. Zusätzlich gibt es eine steuerfreie Aufwandspauschale von derzeit 5.051,54 Euro, mit der Ausgaben wie ein Wahlkreisbüro oder der Zweitwohnsitz in Berlin finanziert werden.
Mehr Unterstützung: Freibeträge der Hinterbliebenenrente steigen
Für Menschen, die Hinterbliebenenrente erhalten, gibt es durch die Rentenanpassung höhere Freibeträge. Der Freibetrag steigt von 992,64 Euro auf 1.038,05 Euro. Für jedes waisenberechtigte Kind erhöht sich der Freibetrag von 210,56 Euro auf 220,19 Euro. Einkommen über dem Freibetrag wird zu 40 % angerechnet. Genauere Infos dazu erhaltet Ihr von der Deutschen Rentenversicherung.
Den Dreh raus: Plastikflaschen mit festen Deckeln
Ab dem 3. Juli 2024 müssen alle Plastikflaschen bis drei Liter mit fest verbundenen Deckeln ausgestattet sein. Diese Maßnahme dient dem Umweltschutz und soll helfen, Müll in der Natur zu reduzieren. Vor allem lose Deckel haben bisher zur Verschmutzung beigetragen.
Für mehr Sicherheit: Neue Anforderungen für Autofahrer
Für alle von Euch, die ab Juli 2024 ein neues Auto zulassen wollen, gibt es wichtige Änderungen. Fahrzeuge müssen mit einem Event Data Recorder (EDR), vergleichbar mit einer Blackbox, ausgestattet sein, der bei Unfällen wichtige Daten speichert. Zudem wird das Assistenzsystem Intelligent Speed Assistance (ISA) Pflicht. Dieses System überwacht die Geschwindigkeit und warnt den Fahrer, wenn die zulässige Geschwindigkeit überschritten wird. Übersetzt heißt das: Fahrt Ihr an einer beliebigen Stelle schneller als erlaubt, ertönt im Fahrzeug automatisch ein Warnsignal. Die Hersteller geben hier zwar Entwarnung, da man das Signal nach Beginn der Fahrt im System abschalten könne – doch dies widerspricht am Ende der Idee nach mehr Sicherheit. Angepasst fahren ist also die Devise.
Mautpflicht wird ausgeweitet
Die Mautpflicht auf deutschen Straßen wird ausgeweitet. Ab dem 1. Juli 2024 betrifft sie auch Fahrzeuge mit mehr als 3,5 Tonnen und weniger als 7,5 Tonnen, die für den Güterverkehr genutzt werden. Handwerksbetriebe können unter Umständen von der Maut befreit werden. Weitere Informationen findet Ihr beim Bundesamt für Logistik und Mobilität.
Mehr Dampf: Cannabis-Anbau in Clubs legal
Der Konsum von Cannabis ist seit April 2024 legal, und ab dem 1. Juli ist auch der Anbau in speziellen Social Clubs erlaubt. Diese Clubs dürfen maximal 500 Mitglieder haben, die gemeinschaftlich Cannabis anbauen und verteilen. Wichtig: Der Konsum im Club ist verboten und darf nur mindestens 100 Meter vom Eingangsbereich entfernt stattfinden.
Rauchzeichen:Shisha-Tabak wieder in großen Verpackungen
Die Politik hatte die Packungsgröße für Shishatabak auf 25 g begrenzt, um den Schwarzmarkt zu bekämpfen. Dieser Schritt ging jedoch nach hinten los, da es zu einem florierenden Schwarzmarkt führte. Viele Shisha-Cafés und Bars mussten schließen. Ab dem 1. Juli wird das Verbot aufgehoben, und Shishatabak kann wieder in Großpackungen gekauft werden. Die Hersteller benötigen allerdings Zeit, um die Produktion anzupassen.
Wechselchance: Neue Gas-Verträge werden teurer
Das Energiewirtschaftsgesetz wird geändert. Das neue Gesetz im Juli 2024 sorgt dafür, dass die sogenannte Gasspeicherumlage von 186 Euro/MWh auf 250 Euro/MWh steigt. Bei alten Verträgen bleiben die Kosten stabil, damit das Kündigungsrecht wegen Vertragsänderung nicht in Kraft tritt. Wenn Ihr plant, den Anbieter zu wechseln, solltet Ihr das bald tun, da die gestiegene Umlage in neuen Verträgen berücksichtigt wird.
Glyphosat: Anwendungsbeschränkungen wieder in Kraft
Alte Anwendungsbeschränkungen für das Pflanzenschutzmittel Glyphosat werden ab Juli 2024 reaktiviert, da das Anwendungsverbot vorzeitig durch die EU-Kommission aufgehoben wurde. Glyphosat ist nun in privaten Gärten, öffentlichen Parks, Naturschutzgebieten und bestimmten Schutzgebieten verboten. Es gibt jedoch Ausnahmen, etwa bei Erosionsgefahr auf Grünland, wenn eine Neuaussaat geplant ist.