Amoklauf in Hamburg

Amoklauf in Hamburg

Mehrere Tote und Verletzte bei den Zeugen Jehovas

10.03.2023

Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) hat sich nach Schüssen während einer Veranstaltung der Zeugen Jehovas in Hamburg "erschüttert" gezeigt. "Meine Gedanken sind in dieser schweren Stunde bei den Opfern und ihren Angehörigen, bei den Gemeindemitgliedern und auch bei den Einsatzkräften", sagte Faeser der Deutschen Presse-Agentur in der Nacht zum Freitag.

Sechs oder sieben Menschen tot

Mehrere Menschen wurden am Donnerstagabend durch Schüsse getötet oder verletzt. Medienberichten zufolge starben sechs oder sieben Menschen, mindestens acht weitere seien verletzt worden. Der Täter ist möglicherweise tot, seine Tat stuft die Hamburger Polizei nach Informationen aus Sicherheitskreisen als Amoklauf ein. "Die Hintergründe werden mit Hochdruck ermittelt", sagte Faeser.

Gefahrenwarnung aufgehoben

Die Gefahrenwarnung rund um das Gotteshaus der Zeugen Jehovas in Hamburg ist nach den Schüssen am Vorabend wieder aufgehoben worden. Das teilte das Bundesamt für Bevölkerungsschutz am Freitag kurz nach 3.00 Uhr morgens auf seiner Webseite mit. Ein Polizeisprecher hatte bereits am Donnerstagabend dem Sender ntv gesagt, dass er mit einem zeitnahen Auslaufen der Warnung rechne. Nach derzeitigem Stand sei nicht damit zu rechnen, dass ein Täter flüchtig sei. Daher bestehe wohl im Umfeld keine Gefahr mehr. Wegen Schüssen mit mehreren Toten bei einer Veranstaltung der Zeugen Jehovas in Hamburg hatten die Behörden zuvor Anwohner gebeten, in ihren Häusern zu bleiben.

Polizei richtet Hinweisportal ein

Nach Schüssen während einer Veranstaltung der Zeugen Jehovas in Hamburg hat die Polizei ein Hinweisportal eingerichtet. Auf der Webseite  https://hh.hinweisportal.de/ können "Fotos und Videos zur Tat oder relevanten Ereignissen in diesem Zusammenhang hochgeladen werden", teilte die Polizei Hamburg am frühen Freitagmorgen auf Twitter mit.

Nachbarin berichtet von mehreren Schüssen

Eine Nachbarin berichtete von mehreren Schüssen bei der Veranstaltung der Zeugen Jehovas. "Es waren ungefähr vier Schussperioden. In diesen Perioden fielen immer mehrere Schüsse, etwa im Abstand von 20 Sekunden bis einer Minute", berichtete Studentin Lara Bauch am späten Donnerstagabend. "Ich habe dann weiter aus dem Fenster geschaut und bei den Zeugen Jehovas eine Person ganz hektisch vom Erdgeschoss ins erste Geschoss laufen sehen." Später seien Menschen von Polizisten an Händen und Füßen auf die Straße getragen worden. Vier Stunden nach den tödlichen Schüssen betrat schließlich die Spurensicherung in der Nacht den Tatort.

Auch Bundeskanzler Olaf Scholz hat sich geäußert und bezeichnete auf Twitter.com die Schüsse als blutige Gewalttat.

Symbolbild: Shutterstock.com Tweet: Twitter.com