Abgas-Spezialist Boysen erwartet Umsatzflaute
Nach einem Umsatzwachstum von rund 100 Millionen auf 3,4 Milliarden Euro im vergangenen Jahr rechnet der Abgas-Spezialist Boysen für 2024 mit einem Einbruch. «Durch den massiven Zerfall der Preise für Edelmetalle wie Rhodium und Platin, die wir in unseren Katalysatoren einsetzen, wird der Gruppenumsatz wohl bis zu 400 Millionen Euro rückläufig sein», sagte Geschäftsführer Rolf Geisel am Freitag in Altensteig (Landkreis Calw). 2024 und 2025 seien Aufbaujahre mit hohen Investitionen. «Ab 2026 gehen wir mit Blick auf das Hochlaufen der neuen Standorte wieder von weiterem erheblichen Wachstum aus.» Angaben zum Gewinn macht Boysen nicht. Die Zahl der Beschäftigten stieg im vergangenen Jahr laut Mitteilung um knapp 100 auf 5300.
Zu den neuen - bald 30 - Standorten gehört ein Werk in Ungarn, in dem Boysen ab Ende des Jahres demnach erstmals keine Abgastechnik produzieren will, sondern ausschließlich Batteriegehäuse für E-Fahrzeuge der neuen Klasse von BMW. Für Geisel steht das bislang größte Auslandswerk «für den ersten entscheidenden Meilenstein auf unserem Transformationsweg». In Nagold nahe dem Stammsitz entstehe seit Ende 2023 das zweite reine Batteriegehäuse-Werk – für Mercedes-AMG. Auch hier sollen ab Dezember Gehäuse gefertigt werden. Geisel sagte: «Innerhalb eines Jahres haben wir uns mit dem Gewinn von zwei Großaufträgen zu einem wichtigen Mitspieler in einem völlig neuen Markt entwickelt.»
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