Sportler des Jahres: Zeidler, Varfolomeev und 3x3-Team
Der goldene Glanz von Olympia strahlte bis nach Baden-Baden. Sowohl die Rhythmische Sportgymnastin Darja Varfolomeev, Einer-Ruderer Oliver Zeidler als auch die 3x3-Basketballerinnen hatten in Paris olympisches Gold geholt und sind nun Deutschlands Sportler des Jahres.
Olympia war bei der 78. Ausgabe der Gala im prunkvollen Kurhaus von Baden-Baden derart präsent, dass Zeidler die Bühne mit einem XXL-Croissant verlassen musste. Zuvor hatte ihn sein Vater innig umarmt und seinem Sohn mit tränenerstickter Stimme die begehrte Trophäe überreicht. Nur wenige Punkte hinter Zeidler landete Schwimm-Olympiasieger Lukas Märtens.
Varfolomeev, die den Preis aus den Händen der früheren Wimbledon-Siegerin Angelique Kerber erhielt, setzte sich ebenfalls knapp durch. «Ich war mir ziemlich sicher, dass ich zeigen kann, was ich trainiert habe», sagte Varfolomeev mit Blick auf ihren Olympiasieg. «Es war eine riesige Erleichterung.» Kugelstoß-Olympiasiegerin Yemisi Ogunleye blieb als Trost immerhin Platz zwei und der schwungvolle Auftritt ihres Gospel-Chors.
Handballer, Bredow-Werndl und Lange auch auf dem Treppchen
Sehr deutlich machten es bei der Sportjournalistenwahl nur die 3x3-Basketballerinnen, die Fußball-Meister und DFB-Pokalsieger Bayer Leverkusen wieder zu «Vizekusen» degradierten. Die Trophäe erhielten sie aus den Händen von Laura Ludwig, der Beachvolleyball-Olympiasiegerin von 2016.
Nach der Verkündung umarmten sich Sonja Greinacher, Svenja Brunckhorst, Elisa Mevius, Marie Reichert und 3x3-Coach Samir Suliman innig. Sie hatten doppelten Grund zur Freude, Suliman war zuvor zum Trainer des Jahres gekürt worden war. «Es geht darum, dass man eine Einheit ist», erklärte der Coach.
Das Treppchen komplettierte das Handball-Nationalteam der Männer, in Paris mit Silber bedacht. Dressur-Doppel-Olympiasiegerin Jessica von Bredow-Werndl landete in der Frauen-Wertung auf Rang drei, Triathlet und Ironman-Champion Patrick Lange bei den Männern.
Historischer Coup der Basketballerinnen
Vor allem für die 3x3-Basketballerinnen endet das Jahr märchenhaft, nachdem sie sich schon in Paris am Place de la Concorde vor den Augen von Edelfan Dirk Nowitzki mit einem famosen Finalsieg gekrönt hatten. Das dramatische Finale samt Happy End beim 17:16 gegen Spanien brachte der Trendsportart Aufmerksamkeit wie nie zuvor in Deutschland.
«Man fühlt sich eine Tonne leichter»
Für Zeidler, zuvor schon mehrmaliger Weltmeister, endeten seine zweiten Olympischen Spiele mit dem erhofften Sieg. Es war zugleich der erste eines deutschen Einer-Fahrers seit Thomas Lange (1988 und 1992). «Man fühlt sich eine Tonne leichter», sagte der 28-Jährige rückblickend zur Machtdemonstration im Stade Nautique.
In Baden-Baden war der 2,03 Meter große Athlet im Vorjahr bei der Sportlerwahl, als Turner Lukas Dauser siegte, auf Platz drei gelandet. Diesmal reichte es für ganz vorn.
Varfolomeev «nahe an der Perfektion»
Noch knapper dran war 2023 Varfolomeev als Zweite hinter Biathletin Denise Herrmann-Wick. Dank eines fulminanten Auftritts bei Olympia darf sich die 18-Jährige nun also Sportlerin des Jahres nennen. In Frankreichs Hauptstadt hatte die sechsmalige Weltmeisterin aus Schmiden als erste Deutsche den Olympiasieg in der Rhythmischen Sportgymnastik geholt.
Mit vier Übungen «nahe an der Perfektion», wie Bundestrainerin Yuliya Raskina hernach befand, stieg Varfolomeev zur unumstrittenen Gymnastik-Königin auf. Ihr Geheimnis: ohne Fleiß keinen Preis. 50 Stunden trainiere sie pro Woche, hatte Varfolomeev vor der Gala in Baden-Baden verraten.
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