Tatverdächtiger nach Attacke in Duisburg auf der Flucht
Nur eine Straße trennt den Tatort vom Rathaus in Duisburg. Die Polizei hat den Bereich mit doppelt gespanntem Flatterband abgesperrt, Spezialkräfte mit Maschinenpistolen sind im Einsatz.
Bei einer Attacke in einem Fitnessstudio im Zentrum der Ruhrgebietsstadt sind drei Menschen lebensgefährlich und eine Person schwer verletzt worden. Die Polizei fahndete am Dienstagabend nach mindestens einem flüchtigen Tatverdächtigen, wie die Einsatzkräfte mitteilten. Die Ermittlungen zu den Hintergründen liefen.
«Die Fahndungsmaßnahmen laufen auf Hochtouren», sagte eine Sprecherin der zuständigen Essener Polizei. Eine Festnahme gebe es noch nicht, hieß es von den Ermittlern. Es sei eine «Stich- oder Hiebwaffe» verwendet worden. Die Verletzten seien in ein Krankenhaus gebracht worden. Es handele sich um deutsche Staatsbürger.
Ermittler vernehmen Zeugen
Bei Twitter schrieb die Polizei: «Nach aktuellem Stand hat eine Person mit einem Gegenstand andere Personen verletzt.» Demnach gingen die ersten Notrufe gegen 17.40 Uhr bei der Polizei Duisburg ein.
Die Ermittler hätten das Fitnessstudio durchsucht und gesichert, erklärte die Polizei. Am Abend wurden Zeugen vernommen, die zur Tatzeit vor Ort trainiert hatten. Das Studio sei inzwischen gesichert, hieß es kurz nach 20.00 Uhr. Das Landeskriminalamt richtete eine Anlaufstelle für Zeugenhinweise in der angrenzenden Fußgängerzone ein. Auch ein Polizeihubschrauber war im Einsatz, Polizisten suchten auf allen Etagen des betroffenen Studios nach Spuren.
«Wir bedauern den Vorfall in unserem Club in Duisburg sehr und hoffen, dass die Opfer schnell wieder gesund werden», hieß es in einer E-Mail von John Reed Fitness auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur. Man unterstütze die polizeilichen Ermittlungen an allen möglichen Stellen. «Die Sicherheit und Gesundheit unserer Mitglieder sowie unserer Mitarbeiter stehen für uns an erster Stelle. Unser Ziel ist es, dass sie sich in unseren Studios sicher und gut aufgehoben fühlen.» Weitere Angaben zu dem Vorfall machte der Betreiber nicht.
Bärbel Bas: «Gedanken bei den Verletzten»
Nach Schilderung eines dpa-Reporters waren schwer bewaffnete Spezialkräfte der Polizei vor Ort. Augenzeugen seien in einem nahe gelegenen Restaurant von der Polizei befragt worden, berichtete er. Einer habe noch seine Sporttasche dabei gehabt.
Im Zusammenhang mit dem Angriff forderte die Polizei die Bevölkerung auf, den betreffenden Bereich um das Rathaus in der Innenstadt zu meiden. «Wir sind mit starken Kräften vor Ort», sagte ein Sprecher der Essener Polizei.
Bundestagspräsident Bärbel Bas, die einen Wahlkreis in Duisburg vertritt, zeigte sich bestürzt über die Attacke. «Schrecklich», schrieb die SPD-Politikerin am Dienstagabend bei Twitter. «Meine Gedanken sind bei den Verletzten. Ich hoffe, dass die Einsatzkräfte die bedrohliche Lage bald aufklären können.»
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