Studie: Südwest-Eltern mit weniger Betreuungsbedarf
In Baden-Württemberg wünschen sich Eltern für ihr unter dreijähriges Kind einer Studie zufolge seltener einen Betreuungsplatz als in anderen Bundesländern. Im Südwesten betrug der Anteil im vergangenen Jahr 44,7 Prozent, wie aus einer in Berlin veröffentlichten Untersuchung des Bundesfamilienministeriums hervorging. Nur in Bayern waren es mit 42,4 Prozent noch weniger. Innerhalb der Länder waren die Anteile der Eltern in Brandenburg (64,2 Prozent), Sachsen-Anhalt (64,1 Prozent), Mecklenburg-Vorpommern (62,1 Prozent) und Thüringen (61 Prozent) am höchsten.
Die Quote der betreuten Kinder unter drei Jahren habe in allen 16 Bundesländern unter dem Betreuungsbedarf gelegen. Die dadurch entstehende Lücke zwischen Angebot und Nachfrage betrug im Südwesten 14,8 Prozentpunkte. In Mecklenburg-Vorpommern sei sie mit 3,5 Prozentpunkten am kleinsten gewesen und mit 20,6 Prozentpunkten im Saarland am größten. Bremen (20,5 Prozentpunkte), Rheinland-Pfalz (18,8 Prozentpunkte) und Nordrhein-Westfalen (17,4 Prozentpunkte) wiesen der Erhebung zufolge ebenfalls eine hohe Differenz zwischen Betreuungsquote und -bedarf aus.
Bei der Betreuungsquote handelt es sich um den Anteil der in Kindertageseinrichtungen (zum Beispiel in Kindertagesstätten) oder in öffentlich geförderter Kindertagespflege (zum Beispiel ein öffentlich geförderter Betreuungsplatz bei einer Tagesmutter oder einem Tagesvater) betreuten Kinder an allen Kindern dieser Altersgruppe.
Die höchste Betreuungsquote hatte 2022 den Angaben zufolge mit 58,6 Prozent Mecklenburg-Vorpommern. Schlusslicht war Baden-Württemberg mit 29,9 Prozent.
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