Letzte Generation: «Wir unterbrechen den Berlin-Marathon»
Die Organisatoren des Berlin-Marathons haben nach der Ankündigung von Störungen durch Klima-Aktivisten zu einem friedlichen Rennen aufgerufen.
Die Gruppe Letzte Generation hatte zuvor damit gedroht, den 42,195 Kilometer langen Lauf am Sonntag (9.15 Uhr/Eurosport, ab 12.00 Uhr RBB) zu Aktionen zu nutzen. Geschäftsführer Jürgen Lock vom Veranstalter SCC Events betonte, man sei ständig mit der Polizei in Kontakt und gut vorbereitet.
«Wir werden darüber nicht öffentlich sprechen», sagte Lock und appellierte mit Blick auf die monatelange Vorbereitung der Teilnehmerinnen und Teilnehmer: «Wir wollen eine friedliche und tolerante Laufveranstaltung haben. Für die Leute ist es ein Highlight, da ist jede Störung nur negativ.» Für die 49. Auflage des Marathons liegt die Rekordzahl von fast 48.000 Anmeldungen vor.
Der deutsche Marathonläufer Hendrik Pfeiffer reagierte gelassen auf die Androhung von Protesten: «Wir gehen davon aus, dass das keine Probleme macht. Läufer musst Du erst mal aufhalten, da musst Du Dich schon ziemlich breit machen», sagte der deutsche Meister des Vorjahres aus Hannover.
Polizei will Protestaktionen verhindern
Bereits am Samstag (15.30 Uhr) findet der Marathon im Inline-Skating statt, dafür gibt es gut 4500 Anmeldungen vor. Die Strecke ist Veranstaltungsgelände, dazu zählt laut Lock nicht nur die Straße, sondern auch die Gehwege und andere Flächen.
Die Berliner Polizei will mit einem Verbot von Protestaktionen Störungen von Klimademonstranten beim Marathon verhindern. Sie wird etwa 650 Kräfte im Einsatz haben. Lock betonte: «Wir sind gut aufgestellt.» Es gebe ein Sicherheitskonzept, das verschiedene Szenarien beschreibe. Er verwies außerdem erneut auf die Bemühungen, die Veranstaltung nachhaltig zu gestalten.
Die Letzte Generation hatte mitgeteilt: «Weil darüber scheinbar Unklarheit herrscht: Ja, wir unterbrechen den Berlin-Marathon. Vor der Klimakatastrophe können wir nicht davonrennen.» Die Aktivisten hatten am vorigen Sonntag das Brandenburger Tor, in dessen Nähe das Marathon-Ziel liegt, mit oranger Farbe besprüht. Während der gesamten Woche gab es in der Hauptstadt Protestaktionen.
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