Hat das Warten ein Ende? Keita bei Werder vor Kader-Debüt
Als Naby Keita im Sommer völlig überraschend als neuer Spieler von Werder Bremen präsentiert wurde, kannte die Euphorie an der Weser kaum Grenzen. Der Transfer des Mittelfeldstars vom FC Liverpool elektrisierte das Bremer Umfeld. Nach Jahren der sportlichen Tristesse wirkte die Verpflichtung von Keita wie ein Aufbruch zu neuen Ufern - zurück in die Belletage des deutschen Fußballs. Kein anderes Trikot verkaufte sich bislang so gut wie das von Keita, mit keinem anderen Profi sind die Hoffnungen auf eine erfolgreiche Zukunft so eng verbunden wie mit dem 28-Jährigen aus Guinea.
Doch dann verletzte sich Keita beim Aufwärmen für das erste Testspiel und war danach erst einmal wieder raus aus dem Rampenlicht. Reha statt Rambazamba auf dem grünen Rasen hieß es für den Bremer Hoffnungsträger. Der Fehlstart mit den Niederlagen im DFB-Pokal beim Drittligisten Viktoria Köln und in der Liga gegen Bayern München und den SC Freiburg fand ohne Keita statt.
Doch nun scheint seine Leidenszeit Keita vorbei, beim Auswärtsspiel beim Aufsteiger 1. FC Heidenheim könnte er erstmals im Bremer Kader stehen. Der frühere Liverpool-Star hat nach seiner Adduktorenverletzung in der Länderspielpause weitere Fortschritte gemacht und in dieser Woche erstmals seit Beginn der Vorbereitung wieder komplett mit der Mannschaft trainiert. «Er hat eine gewisse Qualität und viel Erfahrung. Er passt sich schnell an und kann, wenn er körperlich so weit ist, schnell 'reingeworfen werden», sagte Werder-Coach Ole Werner am Freitag.
Ob der 28-Jährige bei der Partie am Sonntag (15.30 Uhr/DAZN) wirklich zum Aufgebot der Grün-Weißen gehört, will Werner nach dem Abschlusstraining an diesem Samstag entscheiden. «Er wird sicherlich nicht mehr lange auf sich warten lassen. Es wird diese oder nächste Woche so weit sein», sagte der Bremer Trainer.
Erstmals dabei sein wird in Heidenheim Rafael Borré. Der am letzten Tag der Transferperiode von Eintracht Frankfurt ausgeliehene Stürmer trainierte am Freitag zum ersten Mal mit seiner neuen Mannschaft. Der Kolumbianer, der am Freitag 28 Jahre alt wurde, spielte zuletzt zweimal für sein Heimatland in der WM-Qualifikation und dürfte auf Anhieb ein Kandidat für die Startelf sein. Zumal hinter dem Einsatz von Marvin Ducksch nach dessen Oberschenkel-Verletzung aus dem Mainz-Spiel noch ein Fragezeichen steht.
Doch auch Ducksch hat die zweiwöchige Pause seit dem befreienden 4:0 gegen Mainz gut getan. Der langjährige Sturmpartner von Niclas Füllkrug ist ebenfalls eine Option für das Heidenheim-Spiel. Zudem stehen noch der gegen Mainz nach seiner Einwechslung starke Justin Njinmah und der im Sommer aus Düsseldorf gekommene Dawid Kownacki zur Verfügung.
Werner hat also auf einmal in der Offensive die Qual der Wahl und reist daher zuversichtlich nach Heidenheim. «Es wird ein Duell auf Augenhöhe, aber wir sind selbstbewusst genug zu sagen, wenn wir 100 Prozent unsere Leistung bringen, dann werden wir auch die Möglichkeit haben, da zu gewinnen», sagte der Werder-Coach. Erst recht, wenn auch noch Keita erstmals dabei ist.
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