Greengas-Insolvenz: Verband fordert Ausnahme für Kraftwerke
Der Verband kommunaler Unternehmen (VKU) fordert wegen der Insolvenz des Biogashändlers BMP Greengas eine Ausnahmeregelung zur Nutzung von fossilem Erdgas zur Strom- und Wärmeerzeugung. «Durch den Ausfall der von BMP Greengas vertraglich zugesagten Biomethan-Lieferungen droht zahlreichen Betreibern von Blockheizkraftwerken eine wirtschaftliche Notsituation», sagte VKU-Hauptgeschäftsführer Ingbert Liebing am Dienstag in Berlin. Mindestens 200 Millionen Euro Schadensrisiko stünden wegen des Verzichts auf zugesagte Biomethan-Lieferungen bei rund 50 Stadtwerken im Raum.
Der Kommunalverband schlägt eine Ergänzung des Paragraphen 25 im Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) vor. «Um weitergehende wirtschaftliche Schäden zu begrenzen und um dauerhafte Stilllegungen dieser betroffenen EEG-Anlagen zu vermeiden, muss den Anlagenbetreibern zugestanden werden, vorübergehend fossiles Erdgas zur Strom- und Wärmeerzeugung einzusetzen», so Liebing.
Anfang August hatte BMP Greengas am Amtsgericht Karlsruhe ein Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung eingeleitet. Bis zum Oktober soll das Schutzschirmverfahren beendet werden. Ziel des Unternehmens mit Sitz in München ist es, sich zu sanieren und an den Markt zurückzukehren. Der Energiekonzern EnBW ist an BMP Greengas beteiligt.
© dpa-infocom, dpa:230905-99-83178/2